"Es ist an der Zeit, Russen in allen Sportarten von internationalen Wettbewerben auszuschließen, und zwar so lange, bis sich das Land wieder an die Regeln des Anti-Doping-Codes hält", sagte Tygart. Russland zeige "nicht den Hauch von Reue, stattdessen behindern die Athleten und Politiker die Ermittlungen. Russland lacht über uns - das ist pervers", meinte der USADA-Chef.
Nach Tygarts Ansicht kommt das IOC seiner Aufgabe und Verantwortung, den Sport zu schützen, nicht nach. "Aus Nulltoleranz wurde Toleranz für Staatsdoping, aus der Drohung harter Konsequenzen sind gar keine Konsequenzen geworden", sagte er.
Der weltweit beachtete McLaren-Report hatte ein vom Staat gelenktes Dopingsystem in Russland aufgedeckt. Richard McLaren, Sonderermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, hatte festgestellt, dass mehr als 1000 russische Sportler zwischen 2011 und 2015 von einer groß angelegten staatlichen Dopingpolitik profitierten. Russland bestreitet staatlichen Einfluss weiter vehement.
Unter den betroffenen Sportlern waren auch 31 Biathleten genannt worden. Gegen zwei von ihnen leitete der Biathlon-Weltverband IBU am vergangenen Donnerstag ein Disziplinarverfahren ein und suspendierte die beiden Aktiven vorläufig.
Die Namen der beiden Athleten nannte die IBU nicht. Darüber hinaus leitete der Weltverband ein formelles Verfahren gegen den russischen Verband RBU und 29 weitere Athleten ein. Zudem wird der vom 9. bis 12. März geplante Weltcup nicht in der westsibirischen Stadt Tjumen nicht stattfinden. Die RBU habe den Weltcup und auch die für Februar vorgesehene Junioren-WM in Ostrow zurückgegeben, teilte die IBU mit.