"Jede Wolke hat auch einen Silberstreif. Ich bin sicher, dieser so genannte Doping-Skandal wird uns helfen, das modernste System im Kampf gegen dieses Übel zu entwickeln", sagte Putin in seinem jährlichen Bericht an die Nation.
Vor einer Woche hatte Putin das neue Anti-Doping-Gesetz seines Landes unterschrieben. Darin sind Haftstrafen bis zu einem Jahr für Trainer und Ärzte vorgesehen, die Athleten zur Einnahme von verbotenen Substanzen verleiten. Dutzende von Doping-Tätern wurden bereits bestraft.
Richard Pound, Gründungspräsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, indes forderte auch weiterhin einen harten Kurs gegen Russland. "Ich denke, wenn wir gegen Russland ausreichend hart vorgehen, wird das eine enorm abschreckende Wirkung haben", sagte Pound der Nachrichtenagentur AFP.
Die russische Doping-Bekämpfung steht seit Jahren in der Kritik. Der kanadische Ermittler Richard McLaren hatte Russland mit dem ersten Teil seines Berichts Mitte Juli ein staatlich gelenktes Doping-System attestiert. Am 9. Dezember stellt McLaren in London den Abschlussbericht zu seinen Untersuchungen in Russland vor.