CGF-Präsidentin Louise Martin hatte zuvor in einem Statement den Entzug nicht direkt ausgesprochen, aber dem vorgesehenen Gastgeber das Vertrauen bereits entzogen. Der Dachverband sei "aktiv auf der Suche nach Alternativen, inklusive eines möglichen Ersatzgastgebers", sagte Martin. Als Grund nannte sie "nicht eingehaltene Schlüsselvoraussetzungen".
Durban hatte im September 2015 als erste afrikanische Stadt den Zuschlag erhalten. Die britischen Städte Liverpool und Birmingham werden bereits als Ersatzkandidaten für die Ausrichtung der Commonwealth Games gehandelt, bei denen sich alle vier Jahre die besten Sportler aus den 52 Ländern des Commonwealth of Nations in verschiedenen Sportarten treffen.
Im Februar hatte der südafrikanische Sportminister Fikile Mbalula erklärt, dass die Regierung die Einstellung ihrer finanziellen Unterstützung für die Umsetzung des Multisport-Events erwäge und begründete: "Wir können nicht über unsere Verhältnisse leben".
Bereits 83 Millionen Euro flossen in Stadionausbau
Oppositionsparteien im südafrikanischen Kongress prangerten zuletzt "die Verschwendung von Millionen von Rand" für die ersten Commonwealth Games in Afrika an. Bislang sollen umgerechnet rund 83 Millionen Euro in den Ausbau der Sportstätten und der Infrastruktur geflossen sein.
Südafrika war bereits Gastgeber von drei großen Sportveranstaltungen: der WM im Fußball, Rugby und Kricket. Besonders mit der Ausrichtung der Fußball-WM 2010 hat das von wachsender Arbeitslosigkeit und Armut gebeutelte Land am Kap ein großes Defizit gemacht. Viele der teuren Stadien sind heute ungenutzt.
Bei der Ernennung Durbans als Gastgeber hatten die Organisatoren noch darauf verwiesen, dass 90 Prozent der Anlagen bereits vorhanden seien. Die Spiele sollten am 18. Juli eröffnet werden, dem Geburtstag von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela.