Grundlage für die Entscheidung der WADA war ein entsprechender Gesetzesentwurf der spanischen Regierung, die im Februar "grünes Licht" für die Anpassung der Anti-Doping-Standards an die der WADA gegeben hatte. Die WADA hatte im März 2016 Spaniens Anti-Doping-Agentur AEPSAD für "nicht konform" erklärt.
Ein wichtiger Bestandteil des neuen Gesetzes in Spanien ist, dass die Strafe für Dopingsünder von zwei auf vier Jahre erhöht wurde. Die Verjährungsfrist für Dopingvergehen steigt von acht auf zehn Jahre an. Zudem sollen künftig auch Ärzte, Trainer und Teamchefs bei einer Mithilfe suspendiert werden können.
Im Februar hatte die WADA Alarm geschlagen und auf eklatante Missstände im spanischen Anti-Doping-Kampf hingewiesen. So wurden im spanischen Fußball seit knapp einem Jahr keine vernünftigen Dopingproben mehr genommen.
In die Situation geraten war Spanien durch die Politik. Die Querelen um die Regierungsbildung, die nach rund zehn Monaten erst im vergangenen Herbst durchgeführt werden konnte, verhinderten die Verabschiedung von Reformen und Gesetzen, die 2015 eingeführten Verschärfungen des WADA-Codes in die Statuten des Landes implementiert hätten.