"Das Foundation Board ist der Empfehlung gefolgt und hat bestätigt, dass die RUSADA weiterhin als nicht regelkonform eingestuft bleibt", teilte die WADA mit.
Im November 2015 war die RUSADA wegen massiver Verfehlungen im Anti-Doping-Kampf als "non-compliant" (nicht regelkonform) erklärt worden.
Die fortbestehende Suspendierung hat Auswirkungen auf die Teilnahme russischer Sportler an den Paralympics in Pyeongchang und den Ausschluss der russischen Leichtathleten.
Sowohl das Internationale Paralympische Komitee IPC als auch der Leichtathletik-Weltverband IAAF haben die Wiederaufnahme der RUSADA zur Voraussetzung dafür gemacht, dass russische Athleten wieder ohne Einschränkungen bei ihren Wettbewerben starten dürfen.
Keine Konsequenzen für Pyeonchang
Direkte Konsequenzen für die Teilnahme eines russischen Teams an den Olympischen Spielen in Pyeongchang hat das Ergebnis der WADA-Beratungen dagegen nicht.
Auch während der Sommerspiele in Rio de Janeiro, in deren Vorfeld sich das IOC gegen einen Komplettausschluss Russlands entschieden hatte, war die RUSADA suspendiert. Voraussichtlich Anfang Dezember fällt eine Entscheidung zu Pyeongchang.
Allerdings gibt das Ergebnis der WADA-Beratungen den Befürwortern von harten Strafen gegen Russland Rückenwind.
"Der Druck wird größer"
"Es wird schwierig für das IOC, die Tatsache zu ignorieren, dass es weder ein akkreditiertes russisches Dopinglabor noch eine akkreditierte russische Anti-Doping-Agentur gibt", hatte der Kanadier Richard "Dick" Pound, kanadisches IOC-Mitglied und einst erster Präsident der WADA, vor dem Treffen erklärt: "Der Druck wird größer."
In den vergangenen Wochen waren verschiedene Sanktionsmöglichkeiten ins Spiel gebracht worden.
Darunter auch, dass russische Sportler bei Olympia nur als "neutrale Athleten" starten dürften oder es ein "Hymnenverbot" gebe. Für beide Fälle waren in Russland bereits Rufe nach einem Boykott der Spiele laut geworden.
"Die Vorwürfe gegen die RUSADA sind ein Witz"
Die WADA hatte als Voraussetzung für eine Wiederaufnahme unter anderem eine öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports, der Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestierte, sowie den Zugang zu weiteren Dopingproben im Moskauer Labor gefordert. Beide Punkte hat Russland bisher nicht erfüllt.
"Die Vorwürfe gegen die RUSADA sind ein Witz", sagte Alexander Schukow, Präsident des nationalen Olympischen Komitees ROC laut dem Branchendienst insidethegames.com nach der Entscheidung.
Sowohl Schukow als auch der russische Sportminister Pawel Kolobkow hatten zuvor bei einem Treffen des WADA Foundation Boards für eine Wiederaufnahme der RUSADA geworben.
Kein Vertrauen in die russische Anti-Doping-Behörde
Am Donnerstag betonte Schukow vor den WADA-Vertretern, Russland könne die Erkenntnisse McLarens nicht vollständig anerkennen.
"Wir akzeptieren, dass unser nationales Anti-Doping-System versagt hat, aber wir verneinen, dass es ein staatlich gestütztes Dopingsystem gegeben hat", erklärte er. Zudem unterstrich er, dass er eine Entscheidung gegen die Wiederaufnahme als politisch motiviert ansehen werde.
Doch er überzeugte nicht. Das britische IOC-Mitglied Adam Pengilly, gleichzeitig Mitglied des WADA Foundation Boards, fragte, wie die WADA Vertrauen in die neue russische Anti-Doping-Behörde haben könne, "wenn nicht ernsthaft anerkannt werde, was geschehen ist."
McLarens Ergebnisse "widerlegt"
Erst vor wenigen Tagen hatte eine russische Ermittlungskommission nach einer eigenen Untersuchung die Ergebnisse McLarens als "widerlegt" angesehen.
Die WADA hingegen erklärte in der vergangenen Woche, weitere Beweise in Händen zu halten. Eine Datenbank aus dem Moskauer Anti-Doping-Labor untermauere die Ermittlungsergebnisse McLarens.