Coronavirus: News-Überblick vom 11. März
- DFB verschiebt die nächsten beiden Spieltage der 3. Liga
- Europa League: Frankfurt gegen Basel wird zum Geisterspie
- Serie A: Erster Profi positiv getestet
- NBA: Warriors vorerst ohne Zuschauer
- NCAA: Auch March Madness größtenteils ohne Zuschauer
- Hannover-Profi Hübers positiv getestet
- Bundesliga: Alle Partien am Wochenende ohne Zuschauer
- Serie A: Italiens Verband schließt Saisonabbruch nicht aus
- Die Spieler des FC Arsenal müssen 14 Tage in Quarantäne. Die Gunners könnten sich in der Europa League gegen Olympiakos bei dessen erkrankten Besitzer angesteckt haben. Infolgedessen wurde das Premier-Leagu-Spiel gegen Manchester City abgesagt.
Inter Mailand zieht sich aus allen Wettbewerben zurück
Als Reaktion auf den positiven Test von Daniele Rugani von Juventus hat sich Inter Mailand aus allen Wettbewerben zurückgezogen. Das kündigten die Nerazzurri am späten Mittwochabend an. Man werde "alle Wettbewerbsaktivitäten bis auf Weiteres" einstellen. Inters Europa-League-Partie gegen den FC Getafe am Donnerstag war bereits abgesagt worden, in Italien sind alle nationalen Wettbewerbe bereits ausgesetzt.
Serie-A-Profi positiv getestet
Der italienische Nationalspieler Daniele Rugani von Juventus Turin ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilten die Bianconeri am Mittwochabend offiziell mit. Er ist damit der erste Spieler aus der Serie A, der sich mit dem Virus im angesteckt hat.
College-Basketball: March Madness ohne Zuschauer
Der amerikanische College-Sportverband NCAA hat am Mittwoch bekanntgegeben, die "March Madness"-Basketballturniere der Männer und Frauen ohne Zuschauer auszutragen. Lediglich die wichtigsten Mitarbeiter und eine begrenzte Anzahl an Familienangehörigen wird beim Turnier zuschauen dürfen. Am kommenden Sonntag soll das Teilnehmerfeld bei den Herren bekanntgegeben werden: 68 Colleges und Universitäten nehmen am Turnier teil.
Eiskunstlauf-WM in Montreal abgesagt
Die Eiskunstlauf-WM in Montreal/Kanada (16. bis 22. März) ist wegen des Coronavirus abgesagt worden. Dies entschied am Mittwoch die Regierung der Provinz Quebec, in der die Austragungsstadt Montreal liegt. "Die WM findet nicht statt", sagte Danielle McCann, Gesundheitsministerin Quebecs, und gab als Grund das "Übertragungsrisiko" an.Zuletzt war 1961 eine Eiskunstlauf-WM abgesagt worden.
Warriors gegen Brooklyn erstes NBA-Geisterspiel
Die Coronakrise hinterlässt nun auch in der NBA sichtbare Spuren. Die Partie in der NBA zwischen den Golden State Warriors und den Brooklyn Nets am Donnerstagabend (Ortszeit) wird ohne Zuschauer ausgetragen. Diese Entscheidung in Absprache mit dem County San Francisco gaben die Warriors am Mittwoch bekannt. Es wäre das erste Geisterspiel der NBA-Geschichte.
Handball: Länderspiel in Magdeburg ohne Zuschauer
Das Debüt von Alfred Gislason als Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft findet ohne Zuschauer statt. Wie der Deutsche Handballbund (DHB) am Mittwochabend mitteilte, wird das Länderspiel gegen die Niederlande am Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Magdeburg wegen der Coronakrise zum Geisterspiel. Bereits am Montag hatte die Stadt Magdeburg erklärt, dass sie "ab sofort" und "bis auf Weiteres Konzerte, Sport- und andere Veranstaltungen mit mehr als 1000 BesucherInnen" untersage.
"Die Situation ist für uns alle herausfordernd, aber wir müssen, um der ernsten Lage und unser aller Verantwortung für die Gesundheit gerecht zu werden, eine klare Linie ziehen. Das Spiel in der GETEC-Arena muss ohne Publikum stattfinden", sagte DHB-Vorstandsvorsitzender Mark Schober.
"Unsere Kurve" spricht sich für Saison-Unterbrechung aus
Das Fanbündnis "Unsere Kurve" hat im Zuge der Coronakrise eine Unterbrechung der Saison im deutschen Profifußball gefordert und plädiert darüber hinaus für die Verlegung der paneuropäischen Europameisterschaft (12. Juni bis 12. Juli). Dies teilte die Interessengemeinschaft, der Fanklubs mehrerer Profivereine angehören, am Mittwoch via Facebook mit.
Man zeige "Verständnis" für die Austragung der Partien des 26. Spieltags der 1. Fußball-Bundesliga unter Ausschluss der Öffentlichkeit, setze sich aber generell "für eine Unterbrechung der Saison 19/20 ab dem übernächsten Spieltag ein, bis die Behörden Großveranstaltungen wieder freigeben". Grundsätzlich sehe man es nämlich als "unabdingbar an, Fußballspiele mit Fans auszutragen".
Spanisches Pokalfinale auf unbestimmte Zeit verlegt
Das für den 18. April in Sevilla angesetzte Finale des spanischen Fußball-Pokals zwischen Real Sociedad und Athletic Bilbao ist auf unbestimmte Zeit verlegt worden. Diese Entscheidung gab der spanische Fußball-Verband (RFEF) am Mittwoch als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus bekannt.
Am Dienstag hatte bereits die Liga mitgeteilt, dass die kommenden beiden Spieltage der ersten und zweiten Liga unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden.
Serie A: Italienische Klubs sollen sieben Tage pausieren
Die italienische Serie A hat die Fußball-Erstligisten wegen der Coronakrise zu einer siebentägigen Trainingspause aufgefordert. Ausnahmen sollen für die Klubs gelten, die noch an europäischen Wettbewerben teilnehmen, teilte die Serie A auf ihrer Webseite am Mittwoch mit. Die Liga rief Fußballer zudem dazu auf, zu Hause zu bleiben, soziale Kontakte zu meiden und mit den Klubärzten in Verbindung zu bleiben.
Europa League: Frankfurt - Basel ohne Zuschauer
Das Achtelfinal-Hinspiel von Eintracht Frankfurt in der Europa League gegen den FC Basel wird nun doch ohne Zuschauer ausgetragen. Grund für die kurzfristige Entscheidung sei "eine neue Infektionslage des Coronavirus" insbesondere im Kanton Basel, teilte die Eintracht mit. Die Begegnung wird am Donnerstag um 18.55 Uhr (live auf DAZN) angepfiffen.
Auch in der angrenzenden französischen Region Elsass habe sich eine neue Situation ergeben, teilte das Gesundheitsamt Frankfurt mit. In einer Pressekonferenz am Morgen hatte das Gesundheitsamt noch die Zulassung von Zuschauern aufgrund der überschaubaren Infektionslage im Raum Basel angeführt.
"Das Gesundheitsamt ist nun zu einer anderen Einschätzung der Gefährdungslage als noch heute Morgen gekommen. Wir bedauern das sehr, aber wir haben auch stets betont, dass wir jede behördliche Anordnung aufgrund veränderter Voraussetzungen akzeptieren, da die Gesundheit unserer Fans und Besucher absolute Priorität hat", sagte Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann.
Coronakrise: Turn-Weltcup in Stuttgart abgesagt
Der traditionsreiche Turn-Weltcup in Stuttgart (20. bis 22. März) ist wegen der Coronakrise abgesagt worden. Das teilte der Deutsche Turner-Bund DTB am Mittwochabend mit. Es ist das erste Mal, dass der seit 1983 stattfindende DTB-Pokal nicht ausgetragen werden kann.
"Dieser Schritt ist uns natürlich extrem schwergefallen, letztendlich tun wir ihn nun aber umso konsequenter. Wir sind davon überzeugt, dass wir nur mit dieser Absage unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus entgegenzuwirken", sagte Wolfgang Drexler, Präsident des ausrichtenden Schwäbischen Turnerbundes.
Fed-Cup-Finalturnier wegen Coronakrise verschoben
Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus hat der Tennis-Weltverband ITF das Fed-Cup-Finalturnier in Budapest auf unbestimmte Zeit verschoben. Das gab die ITF am Mittwoch bekannt, nachdem die ungarische Regierung ein Verbot für öffentliche Versammlungen in Hallen mit mehr als 100 Personen ausgesprochen hatte. Betroffen davon ist auch die deutsche Frauen-Mannschaft um Teamchef Rainer Schüttler, die sich für die ursprünglich für den 14. bis 19. April geplante Endrunde qualifiziert hatte.
Auch die nächsten beiden Hertha-Heimspiele ohne Zuschauer
Hertha BSC bestreitet wegen des Coronavirus mindestens drei seiner nächsten vier Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wie die Berliner am Mittwoch mitteilten, werden nach dem Auswärtsspiel am Samstag (14. März, 15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim auch das Stadtderby gegen den 1. FC Union (21. März, 18.30 Uhr) sowie das Heimspiel gegen den FC Augsburg am Osterwochenende (noch nicht terminiert) ohne Fans statt.
Die Berliner Gesundheitsverwaltung und Innenverwaltung hat sich auf dringende Empfehlung der Amtsärzte am Mittwoch darauf verständigt, Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmenden bis Ende der Osterferien am 19. April zu untersagen. Zwischen ihren Heimspielen ist die Hertha noch am 4. April bei RB Leipzig gefordert. Diese Partie ist offiziell noch kein Geisterspiel.
Europa League: Zwei weitere Spiele abgesagt
Die UEFA hat offiziell verkündet, dass die für Donnerstag angesetzten Spiele Sevilla - AS Rom und Inter - Getafe nicht stattfinden werden.
Nachholtermine sind derzeit nicht bekannt.
FIFA-Kongress wegen Coronavirus verlegt
Die Ausbreitung des Coronavirus und damit einhergehende Reisebeschränkungen zwingen auch den Fußball-Weltverband FIFA zur Verlegung mehrerer Termine. Wie die FIFA am Mittwoch bekannt gab, beschloss das Ratspräsidium die Verlegung des 70. FIFA-Kongresses in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba vom 5. Juni auf den 18. September. Man wolle so gewährleisten, dass alle Mitgliedsverbände teilnehmen können.
Weiter werde die für den 20. März geplante Sitzung des FIFA-Rates auf einen noch zu bestätigenden Termin im Juni/Juli verschoben. Auch halte man sich die Option offen, das Treffen als Videokonferenz abzuhalten.
Motorrad-WM: Auch Argentinien-GP auf November verschoben
Nach dem Großen Preis von Amerika ist auch der Stopp der Motorrad-Weltmeisterschaft in Argentinien auf November verschoben worden. Die Rennen in Südamerika, ursprünglich für den 19. April vorgesehen, sollen wegen der Coronakrise erst am 22. November stattfinden. Das gaben der Motorrad-Weltverband FIM, die Teamvereinigung IRTA und der Vermarkter Dorna bekannt.
In Austin/Texas wird nach derzeitigem Stand am 15. November gefahren. Das Saisonfinale in Valencia wurde wegen der Verlegung zunächst um eine Woche nach hinten verschoben (22. November), jetzt erfolgte die Verschiebung um eine weitere Woche (29. November).
Zuvor war bereits der Große Preis von Thailand auf den 4. Oktober verlegt worden. Der Saisonauftakt in Katar fand wegen verschärfter Einreisebestimmungen ohne die Königsklasse MotoGP und somit nur mit der Moto2- und Moto3-Klasse statt. Der WM-Kalender im Überblick:
Coronavirus: Alba-Heimspiele vorerst ohne Zuschauer
Der deutsche Basketball-Pokalsieger Alba Berlin trägt seine Heimspiele bis zum Ende der Osterferien (17. April) ohne Zuschauer aus. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt. Betroffen sind davon zunächst die EuroLeague-Partien, eine Entscheidung zur Bundesliga (BBL) soll bei einer Tagung am Donnerstag fallen.
"Die Behörden haben eine klare Entscheidung getroffen, der wir selbstverständlich nachkommen", sagt Alba-Geschäftsführer Marco Baldi: "Wie es konkret in der Bundesliga weitergeht, werden wir mit den anderen BBL-Klubs und der Liga besprechen." Die Berliner Gesundheitsverwaltung hat Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagt.
3. Liga: DFB sagt die kommenden beiden Spieltage ab
Der DFB greift in der Corona-Krise durch und hat die beiden kommenden Spieltage in der 3. Liga abgesagt. Das teilte der Verband am Mittwoch mit, nachdem er bereits am Dienstag angekündigt hatte, sich mit dem Ausschuss der 3. Liga zu beraten, "wie nach den bisher erfolgten behördlichen Anordnungen zum Coronavirus mit den nächsten Spieltagen verfahren wird".
"Der 28. und 29. Spieltag, die ursprünglich für dieses Wochenende sowie kommenden Dienstag und Mittwoch terminiert waren, werden frühestens Anfang Mai nachgeholt. Die genauen Zeitpunkte werden noch festgelegt", heißt es in der Mitteilung.
Europa League: AS Rom reist nicht zum FC Sevilla
Die AS Roma wird nicht zum Europa-League-Spiel beim FC Sevilla reisen. Das teilte der Klub am Mittwoch via Twitter mit. Das Flugzeug der Italiener habe keine Landeerlaubnis in Spanien erhalten, hießt es dort.
Hannover-Profi Hübers positiv getestet - erster Corona-Fall im deutschen Fußball
Innenverteidiger Timo Hübers von Zweitligist Hannover 96 ist als erster Fußball-Profi in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 23-Jährige befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne, wie die Niedersachsen mitteilten.
Der komplette Profikader sowie das Trainerteam um Kenan Kocak werden vorsorglich auf das Virus getestet. Torschütze Hübers stand beim 3:0 Auswärtserfolg beim 1. FC Nürnberg am vergangenen Freitag 90 Minuten auf dem Platz.
96 geht allerdings davon aus, dass sich Hübers "am Samstagabend bei einer Veranstaltung in Hildesheim infizierte" habe, wie es in einer Mitteilung hieß. Seit "der Ansteckung, die exakt eingrenzbar ist", soll Hübers "keinen Kontakt zu seinen Mannschaftskollegen" gehabt haben, weshalb "nicht davon auszugehen" sei, dass "sich Mitspieler bei ihm infiziert haben".
Hübers habe "sich absolut vorbildlich verhalten. Er selbst zeigt bis jetzt keinerlei Symptome", sagte Hannovers Sportchef Gerhard Zuber: "Als er davon erfuhr, dass eine Person, die mit ihm auf der Veranstaltung gewesen war, positiv getestet wurde, meldete er sich direkt beim Arzt und begab sich provisorisch in häusliche Quarantäne."
Derweil teilte 96 mit, dass die Mannschaft ihre Vorbereitung auf die anstehende Partie gegen Dynamo Dresden (Sonntag, 13.30 Uhr) weiter fortsetzt. Bis zu dem Spiel, das ohne Fans stattfindet, werde ebenfalls nur nicht öffentlich trainiert. Zudem entfallen vorerst alle Medien- und PR-Termine.
Olympische Spiele in Tokio erst 2022?
Die Zweifel an der planmäßigen Durchführung der Olympischen Spiele im Sommer in Tokio (24. Juli bis 9. August) wachsen. Aufgrund der Coronavirus-Epidemie erwägen die Organisatoren offenbar Notfallpläne. Eine Verschiebung um zwei Jahre könne unter den gegebenen Umständen die beste Option sein, sagte ein Vorstandsmitglied von Tokio 2020.
"Das Coronavirus ist zu einem globalen Problem geworden. Wir können sie nicht einfach halten (die Olympischen Spiele), weil Japan in Ordnung ist", sagte Haruyuki Takahashi der japanischen Tageszeitung Asahi Shimbun. Es wäre ideal, die Spiele auszutragen, aber "es muss einen Alternativplan geben".
Der Sommer 2022 biete angesichts des internationalen Sportkalenders "die beste Möglichkeit" für eine eventuelle Verschiebung, die Vorbereitung müsse "jetzt beginnen", wenn eine Verzögerung in Betracht kommt, sagte Takahashi. Seine Aussagen seien eine "Warnglocke" für das Organisationskomitee. Dieses müsse "sich der aktuellen Situation stellen und mit den Sportverbänden überlegen, welche Maßnahmen im Falle einer Verschiebung ergriffen werden müssen".
RB Leipzig gegen SC Freiburg am Samstag ohne Zuschauer
RB Leipzig wird sein Heimspiel in der Bundesliga gegen den SC Freiburg am Samstag wegen der Coronavirus-Krise ohne Zuschauer austragen. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt.
Damit finden jetzt alle neun Bundesliga-Partien von Freitag bis Montag am 26. Spieltag ohne Publikum statt.
Serie A: Italiens Verband schließt Saisonabbruch nicht aus - Playoffs für Meisterschaft und Abstieg?
Der italienische Fußballverband FIGC hofft, dass die Serie A trotz der Unterbrechung wegen der Coronavirus-Krise zu Ende gespielt werden kann, prüft jedoch auch andere Lösungen. So wird der Abbruch der Saison 2019/20 nicht ausgeschlossen, das geht aus einem vom Verband veröffentlichten Statement hervor.
Der Verband denkt über Playoffs zwischen den vier bestplatzierten Mannschaften und möglichen Relegationsspielen unter den letzten vier Klubs in Sachen Abstieg nach. Ein Abbruch mit Juventus als neuerlichem Meister, oder ohne einen Meister zu küren, sei ebenfalls möglich.
All diese Lösungen solle am 23. März diskutiert werden. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Italien alle Sportveranstaltungen im Land bis zum 3. April ausgesetzt. Das betrifft auch die Serie A.
FC Bayern gegen Union Berlin wird wegen Corona ohne Zuschauer stattfinden
Jetzt also doch: das Gastspiel des FC Bayern München bei Union Berlin am Samstag (18.30 Uhr) wird ohne Zuschauer stattfinden. Das Gesundheitsamt in Treptow-Köpenick habe eine entsprechende Anordnung erlassen, sagte Bezirksbürgermeister Oliver Igel dem rbb.
Zuvor hatte es massive Verwirrung um den Status des Spiels als "Geisterspiel gegeben. Während der Verein am Dienstag mitteilte, dass die örtlichen Behörden im Stadtbezirk Treptow-Köpenick "nach umfangreicher Prüfung der aktuellen Risikobewertung in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus entschieden haben, keine Anordnung über einen Ausschluss von Zuschauern für das Heimspiel zu erlassen", widersprach Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci dieser Darstellung im Radiosender 105'5 Spreeradio. "Nach meinem Kenntnisstand wird das Spiel ohne Zuschauer stattfinden", sagte Kalayci.
Formel 1: Vier Verdachtsfälle im Fahrerlager
Vor dem Saisonstart der Formel 1 in Australien ist die Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus im Fahrerlager spürbar. Schon am Mittwoch galten in Melbourne vier Mitarbeiter der Teams als Verdachtsfälle, die Angestellten von Haas, McLaren und Williams wurden wegen typischer Symptome auf das Virus getestet und bleiben bis zur Klärung auf ihren Hotelzimmern.
Bestätigte Fälle gab es noch nicht. Fahrer oder Mitarbeiter in Leitungsfunktion sind nicht betroffen.
Erst am Donnerstag nimmt die Formel 1 mit dem betriebsamen Medientag Fahrt auf, üblicherweise treten dann alle Fahrer im Rahmen von meist dicht gedrängten Presserunden auf. Schon am Mittwoch fanden aber Medientermine der Rennställe Red Bull und Renault nur verkürzt oder unter Einhaltung eines Mindestabstands statt, um "keine unnötigen Risiken" einzugehen.
Gesundheitsminister Spahn "verwundert" über Union-Heimspiel gegen Bayern mit Fans
Gesundheitsminister Jens Spahn kritisiert die Entscheidung, das Bundesligaspiel zwischen Union Berlin und Bayern München am kommenden Samstag (18.30 Uhr) mit Zuschauern stattfinden zu lassen. "Wir sind in einer Phase, die ein einheitlicheres Vorgehen braucht. Ich bin verwundert, was in Berlin bei diesem Fußballspiel passiert", sagte Spahn im Deutschlandfunk.
Union hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die örtlichen Behörden im Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick "nach umfangreicher Prüfung der aktuellen Risikobewertung in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus" zu dem Entschluss gekommen seien, "keine Anordnung über einen Ausschluss von Zuschauern für das Heimspiel zu erlassen".
Sportphilosoph Gebauer über Coronavirus: "Wir müssen die Reißleine ziehen"
Sportphilosoph Gunter Gebauer wünscht sich in der Coronakrise ein Umdenken der Funktionäre. "Die Sorgen des Sports sind marginal im Verhältnis zu den Sorgen, die eine Volksseuche verursacht", sagte der Wissenschaftler der FAZ und übte Kritik am derzeitigen Vorgehen: "Einem hochprofessionalisierten Sport wie dem Fußball, an dem im Gegensatz zu anderen Sportarten auch Milliardenbeträge hängen, fällt es schwer, Spiele abzusagen."
Geisterspiele und Spielabsagen seien "keine Strafen. Sie sind Beiträge zur Seuchenbekämpfung. Fußballfunktionäre sollten sich dringend mit Virologen und Seuchenbekämpfern zusammensetzen", so Gebauer. Das Verhalten der Funktionäre zeige, "dass die Fußballverbände der Zeit hinterherhinken. Sie sind traditionell orientiert in ihrem Denken - und haben offenbar nicht begriffen, in welcher Situation Europa steckt."
DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig fordert Ausgleichsfonds
Der frühere DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig fordert, dass mit einem Ausgleichsfond die finanziellen Folgen des Coronavirus für die Vereine abgefedert werden. "Hier sind wir nun bei der vielbeschworenen Solidargemeinschaft. Einen Verein mit dem sportlichen und wirtschaftlichen Problem alleine zu lassen, ist in höchstem Maße unsolidarisch", schrieb Rettig in einem Gastbeitrag bei Sport1.
"Hier könnte zumindest das wirtschaftliche Problem (größtenteils) gelöst werden. Anders als in der Realwirtschaft verbietet sich für mich der Ruf nach staatlicher Unterstützung, denn der Fußball hat die Kraft, das selbst zu regeln", erklärte Rettig, bis Ende September 2019 beim Zweitligisten FC St. Paul kaufmännischer Geschäftsführer, weiter.
Zudem wünscht Rettig sich eine bundesweit einheitliche Linie bei der Frage, ob Spiele mit oder ohne Zuschauer ausgetragen werden. "Auch wenn möglicherweise rechtliche Aspekte eine Rolle spielen, muss das 'Schwarze Peter'-Spiel zwischen Verbänden, Bundes- und Landesbehörden beendet werden, nur so gewinnt man Vertrauen in der Bevölkerung. Keine Spiele mit Zuschauern ist die einzig richtige Entscheidung", so Rettig.
Coronavirus: Norwegens Skilangläufer beenden ihre Weltcupsaison
Die Coronakrise beeinflusst auch das Weltcup-Finale der Skilangläufer. Norwegen teilte mit, keine Mannschaft zu den abschließenden Rennen in Kanada und den USA an den kommenden beiden Wochenenden zu schicken. "Wir sind in der Verantwortung, Gesundheit den Vorzug vor Leistung einzuräumen", sagte Torbjörn Skogstad, Vorsitzender des Langlauf-Komitees in Norwegens Verband.
Doppel-Olympiasieger Ragnhild Haga und die viermalige Weltmeister Heidi Weng sind zwar bereits nach Amerika gereist, werden aber dennoch nicht starten. Norwegens Topläuferin Therese Johaug steht bereits als Gewinnerin des Gesamtweltcups fest. Nach dem Verzicht der Skandinavier geht die große Kristallkugel bei den Männern an den Russen Alexander Bolschunow.
Premier League: Manchester City - FC Arsenal abgesagt
Das Coronavirus führt in der Premier League zur ersten Spielabsage. Die Partie zwischen Manchester City und Arsenal am Mittwochabend wird verschoben. Das gaben die Klubs in einem offiziellen Statement bekannt.
Dabei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Denn bei Arsenals Gegner in der Zwischenrunde der Europa League, Olympiakos Piräus, wurde der Besitzer Evangelos Marinakis positiv auf Covid-19 getestet. Im internationalen Wettbewerb, bei dem Arsenal ausgeschieden ist, kamen Mitarbeiter der Gunners mit dem Griechen in Kontakt.
Deswegen folgen die Gunners den Richtlinien der englischen Regierung. Laut dem offiziellen Klub-Statement werden Spieler, Betreuer und Mitarbeiter des FC Arsenal für 14 Tage zuhause in Quarantäne bleiben.
In den nächsten Tagen wollen die Vereine genauere Angaben zur Verschiebung machen. Wann die Begegnung nachgeholt werden soll, ist noch unklar.
Europa League: Getafe tritt nicht bei Inter an
Im Achtelfinale der Europa League wird es wohl auch zu einer Spielabsage bzw. -verschiebung kommen. Getafes Präsident kündigte gegenüber Onda Cero an, dass das Team nicht in Italien zum EL-Hinspiel bei Inter antreten wird.
"Sofern sich die Situation nicht ändert, wird Getafe nicht nach Italien reisen", sagte Angel Torres. Wir haben die UEFA gebeten, einen alternativen Spielort zu Mailand zu finden. Torre führte aus, dass sich die Mannschaft nicht in das Epizentrum des Coronavirus begeben will.
Getafe nimmt dabei auch in Kauf, dass es dadurch aus der Europa League ausscheidet. "Wenn wir dadurch das Duell gegen Inter verlieren, ist es so", sagte Torres.