Paukenschlag beim Klassiker Mailand-Sanremo: Ein Sprinter düpiert die Topfavoriten

SID
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Der belgische Radprofi Jasper Philipsen hat die Topfavoriten um Tadej Pogacar düpiert und sich den Sieg beim 115. Frühjahrs-Klassiker Mailand-Sanremo gesichert. Beim ersten der fünf "Monumente" der Saison setzte sich der 26-Jährige vom Team Alpecin-Deceuninck in einem packenden Finale nach 288 km vor dem Australier Michael Matthews (Jayco-AlUla) und Pogacar durch.

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Philipsen, der als erster klassischer Sprinter seit Arnaud Demare 2016 triumphierte, besaß auf der langen Zielgerade der Via Roma die besten Beine. Sein Teamkollege Mathieu van der Poel (Niederlande) hatte im Finale nichts mehr zuzusetzen und wurde Zehnter.

"Das macht mich wirklich stolz", sagte Philipsen kurz nach der Zieldurchfahrt: "Es war ein schnelles Rennen, ich war nicht daran gewöhnt, nach 300 km noch zu sprinten. Das hier ist einer der Träume jedes Radfahrers. Es als Sprinter zu gewinnen, ist unglaublich."

Seit Erik Zabel, dem dies gleich zweimal gelang (1997/1998 sowie 2000/01), hat weiterhin kein Profi seinen Sanremo-Titel erfolgreich verteidigt. Bei den vergangenen 17 Auflagen gab es 17 verschiedene Sieger.

Pogacar, der nach seinem fulminanten Sieg bei den Strade Bianche im Februar am höchsten gewettet worden war, attackierte zwar am Poggio-Anstieg kurz vor dem Ziel, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Van der Poel fuhr die Lücke zu, ließ dabei aber offensichtlich zu viel Kraft. Kollege Philipsen, der im Vorjahr bei der Tour de France vier Etappen und das grüne Trikot gewonnen hatte, nutzte die Gelegenheit.

Deutsche Fahrer hatten nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Nach dem viermaligen Champion Zabel hatten noch Gerald Ciolek (2013) und John Degenkolb (2015) das Rennen gewonnen. Sanremo-Rekordsieger ist Eddy Merckx mit sieben Erfolgen.

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