Nach dem Triumph im WM-Härtetest war Dirk Bauermann voll des Lobes. "Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Wir haben hart gearbeitet, und es sieht sehr gut aus", sagte der Basketball-Bundestrainer dem nach dem Turniersieg im niederländischen Leiden.
Dem Erfolg gegen Belgien (76:58) und der Niederlage gegen Gastgeber Niederlande (58:60) folgte zum Abschluss am Montagabend ein 82:66 gegen Schweden, und das auch ohne die beiden NBA-Stars Dirk Nowitzki und Chris Kaman.
Bauermann weiß aber, dass bis zum Weltmeisterschaft vom 28. August bis 12. September in der Türkei noch viel Arbeit wartet. "Die ein oder andere Kleinigkeit, besonders in der Abstimmung" muss verbessert werden, doch der Erfolgscoach sieht seine Korbjäger "auf dem richtigen Weg und bereit für die großen Gegner in Europa".
Parallele zum Team von Jogi Löw
Von den "jungen Wilden" wollte Dirk Bauermann keinen Spieler herausheben. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft mit viel Potenzial und einer guten Einstellung. Was mir besonders imponiert, ist die leistungs- und erfolgsorientierte Einstellung der Spieler. Da sehe ich eine Parallele zu den Fußballern bei der WM in Südafrika - auch in Bezug auf die Leidenschaft", verglich Bauermann seine Jungs mit denen von DFB-Bundestrainer Joachim Löw.
Besonders die "sensationell gute Stimmung im Team" lässt den Bundestrainer optimistisch an die nächsten Aufgaben herangehen. Am kommenden Wochenende steht das Turnier auf Zypern an, wo die "Bauermänner" auf Griechenland, Russland und Kroatien treffen (6. bis 8. August).
In den drei Partien in Leiden wurden allerdings auch Schwächen deutlich: Die junge deutsche Mannschaft muss konstanter spielen. Gerade in engen Spielsituationen wie bei der Niederlage gegen die Gastgeber wurden in der Defensivarbeit zu viele Fehler gemacht.
Ungeduld und Potenzial nach oben
"In der Reboundarbeit gibt es noch Potenzial nach oben und die einstudierten Automatismen müssen greifen", sagte der Bundestrainer.
In der Offensive agiere sein Team oftmals noch zu "ungeduldig, was aber normal ist bei einem jungen Team", so Bauermann zur Arbeit unter dem Korb.
"Das Entscheidungsverhalten beim Abschluss ist in der Weltelite ganz wichtig. Da werden nur wenige Fehler gemacht. Bei unserem Team liegt das allerdings nicht an mangelndem Potenzial, sondern an der mangelnden Erfahrung", sagte Bauermann weiter.
Sinnbildlich für diese "Ungeduld unter dem Korb" sind die acht Minuten des dritten Viertels gegen die Niederlande, in dem die deutsche Angriffsreihe ohne einen einzigen Punkt blieb. Bauermann sieht sein Team dennoch für die anstehenden Aufgaben gerüstet: "Man darf gespannt sein, was das junge Team leistet."