Es war Anfang April, als die "Bild"-Zeitung darüber berichtete, dass Deutschland nach Chris Kaman eventuell weitere US-Boys für die Basketball-Nationalmannschaft einbürgern könnte.
Die Objekte der Begierde: Tyler Zeller und Jon Diebler. Power-Forward Zeller erzielte in der letzten Saison im Schnitt 15,7 Punkte und 7,2 Rebounds für die North Carolina Tar Heels und wäre sportlich zweifelsfrei genauso eine interessante Option wie Diebler. Der Shooting-Guard gilt als exzellenter Distanzschütze und machte in der letzten Saison im Schnitt 12,6 Punkte (50,2 Prozent Dreierquote) für die Ohio State Buckeyes.
"Wir sind gerade dabei, über Mittelsmänner, die ich kenne, in Erfahrung zu bringen, wie die Situation ist. Hat er überhaupt deutsche Vorfahren oder sind das Österreicher? Wie lang ist das her? Nach unserem Recht ist es viel schwieriger, jemanden einzubürgern, als beispielsweise in Osteuropa, wo es auch Amerikaner ohne jegliche europäische Wurzeln gibt. Ich denke, es ist einen Versuch wert", sagt DBB-Coach Dirk Bauermann im Interview mit dem Basketball-Portal "Crossover".
Zeller hat kein Interesse
Einen Versuch mag es wert sein, beide wären auch in der Tat riesige Verstärkungen, aber es wird aller Voraussicht nach nichts dabei herumkommen. SPOX fragte bei den Colleges der beiden Kandidaten nach und erfuhr, dass es in beiden Fällen nicht danach aussieht, als ob Bauermann neue Nationalspieler bekommen würde.
"Danke. Aber ich habe kein Interesse, für ein anderes Land zu spielen", äußerte sich Zeller gegenüber SPOX abweisend. Und Diebler machte klar, dass es bislang "überhaupt keine Gespräche" gegeben habe.
Da nur ein eingebürgerter Spieler im Kader stehen darf und diese Position mit Kaman erstmal noch besetzt ist, wären Zeller und Diebler ohnehin nur im Hinblick auf die Zukunft ein Thema gewesen, aber selbst dazu wird es allem Anschein nach nicht kommen.
Der Spielplan der EM 2011