Nach der jüngsten Pleite gegen Würzburg stand der Aufsteiger aus München im Bayernderby enorm unter Druck - und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Wie die gesamte Hinserie war auch die Partie gegen Bayreuth ein Wechselbad der Gefühle.
Die Hausherren starteten denkbar ungünstig in die Partie und hatten besonders mit Bayreuths Big Men Brandon Hunter und Ekenechukwu Ibekwe große Probleme, vorne lief zunächst nichts.
Nur Kapitän Steffen Hamann wehrte sich nach Kräften und überzeugte mit seiner Penetration, aber auch von außen und an der Linie. Stück für Stück arbeiteten sich die Bayern zurück ins Spiel, fielen plötzlich erneut in ein Loch, als beim BBC einige Distanzwürfe saßen, nur um zur Halbzeit wieder knapp vorn zu liegen.
Nach der Pause ging es mit zwei spektakulären Dunks (Hamann und Hunter) los, ansonsten plätscherte die Partie vor sich hin. Nur Hamann sorgte immer wieder für Highlights und damit für eine konstante - wenn auch knappe - Führung der Bayern.
Wyrick-Schubser gibt den Ausschlag
Bayreuth wehrte sich in zunehmend aufgeheizter Atmosphäre spielerisch, Anfang des letzten Viertels aber auch unfair: Beckham Wyrick schubste Jared Homan bei einem Dunkversuch, nach dem anschließenden Handgemenge wurden sowohl Ex-Bayern-Profi Wyrick als auch Homan disqualifiziert.
Die Stimmung im ausverkauften Audi Dome erreichte ihren Siedepunkt, und der Gastgeber konnte damit deutlich besser umgehen als der BBC. Die Bayern erzielten die nächsten zehn Punkte und setzten sich vorentscheidend ab.
Die Bayreuther versemmelten während dieser Phase drei von vier Freiwürfen und mussten sich eingestehen, dass sie ihre Nerven nicht im Griff hatten. Die Bayern, die ihrerseits erstaunlich sicher von der Linie waren, brachten den Vorsprung schließlich sicher über die Zeit und fuhren den neunten Saisonsieg im 15. Spiel ein.
Bayreuth, bei dem vor allem Osvaldo Jeanty (16 Punkte), Ibekwe (14) und mit Abstrichen Hunter (13) überzeugten, verlor zum neunten Mal.
Star des Spiels: Steffen Hamann. Ohne Wenn und Aber. Außer Demond Greene und mit Abstrichen Jared Homan erreichte kein Bayern-Akteur in der Offensive auch nur annähernd Normalform, also nahm es der Kapitän auf seine Schultern, sein Team zum Sieg zu führen.
Immer wieder suchte er den Zug zum Korb und vollstreckte oder wurde gefoult. Sogar von der Dreierlinie traf er. Am Ende standen für Hamann 22 Punkte und die mit Abstand beste Saisonleistung zu Buche.