Nach dem bitteren Ende der Meisterschafts-Serie suchte Chris Fleming gar nicht erst lange nach Ausreden. "Wir haben in dieser Saison nie unser Gleichgewicht gefunden. Wir waren oft nah dran, haben aber nie die Kurve gekriegt", sagte der Trainer der Brose Baskets Bamberg im Anschluss an das Viertelfinal-Aus. Nun steht beim Titelverteidiger wohl ein größerer Umbruch bevor.
Die Franken schieden nach vier deutschen Meisterschaften und drei Pokalsiegen seit 2010 mit 1:3 gegen die Artland Dragons bereits in der ersten Play-off-Runde aus. "Für uns ist es ein schweres Ende", sagte der enttäuschte Fleming nach dem 75:83 (44:40) in Quakenbrück.
Während die Niedersachsen im Halbfinale ab Sonntag auf Pokalsieger Alba Berlin treffen, ist die Saison für Bamberg so früh beendet wie seit sechs Jahren nicht mehr.
Fleming bedankt sich: "Es war ein Vergnügen"
2008 war Bamberg zuletzt im Viertelfinale ausgeschieden, anschließend folgten mit drei Double-Gewinnen Triumphe in Serie, 2014 gab es erstmals gar keine Trophäe.
Fleming deutete nun bereits an, dass sich in der Sommerpause in "Freak City" einiges ändern wird und bedankte sich explizit bei seiner Mannschaft. "Ich hätte gern gesehen, dass die Jungs als Meister aus dieser Saison rausgehen. Es war ein Vergnügen, mit ihnen gearbeitet zu haben", sagte Fleming.
Doch Bamberg fehlte nicht erst in der K.o.-Runde der Killerinstinkt früherer Spielzeiten. Für den Zweiten der Hauptrunde war es eine harte Saison mit vielen Rückschlägen, selbst gegen Außenseiter Quakenbrück, Siebter nach der regulären Saison, reichte es nicht zum Weiterkommen.
"Aus unserer Sicht haben wir uns im ersten und dritten Spiel die Kontrolle am Ende klauen lassen und über die Serie gesehen, wie die Dragons immer selbstbewusster geworden sind", sagte Fleming.
Ludwigsburg protestiert
Während das Duell zwischen Quakenbrück und Berlin bereits fest steht, gibt es vor dem zweiten Halbfinale noch offene Fragen.
Die MHP Riesen Ludwigsburg legten nach dem 72:85 gegen Bayern München fristgerecht Protest ein. Die Schiedsrichter hatten kurz vor Schluss den falschen Spieler an die Freiwurflinie geschickt. Coach John Patrick sah sogar gute Chancen auf ein Wiederholungsspiel.
BBL-Spielleiter Dirk Horstmann wird sich mit dem Fall beschäftigen, sobald schriftliche Stellungnahmen beider Vereine vorliegen. Zunächst hatte sich München mit einem 3:1 für die nächste Runde qualifiziert.
Sollte dem Protest, der am Montag von Seiten der Ludwigsburger näher begründet werden muss, nicht stattgegeben werden, heißt der Gegner der Münchner von Trainer Svetislav Pesic entweder Bonn oder Oldenburg. Beide Teams treffen am Mittwoch im fünften und entscheidenden Viertelfinale aufeinander.
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