DBB verliert Krimi gegen Frankreich

Das DBB-Team zeigte sich gegen Frankreich stark verbessert
© getty

Deutschland verpasst trotz gutem Spiel die Revanche für die Pleite vom Freitag und verliert gegen Europameister Frankreich mit 63:68. Das DBB-Team zeigt sich dabei stark verbessert. Auch Dirk Nowitzki kommt langsam in Form.

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Der Superstar der Dallas Mavericks zeigt vor allem in der ersten Hälfte eine gute Partie in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena. Am Ende steht der Forward bei 10 Punkten und 7 Rebounds. Topscorer der Partie ist Dennis Schröder mit 16 Punkten. Auch Tibor Pleiß und Paul Zipser überzeugen mit jeweils 8 Punkten und 7 Rebounds.

Auf französischer Seite wird Superstar Tony Parker über weite Strecken der Partie geschont. Der Guard der San Antonio Spurs ist leicht angeschlagen. Bester Werfer des Europameisters ist Backcourt-Partner Nando de Colo mit 14 Zählern. Antoine Diot kommt auf 13 Punkte.

Am Samstag startet Deutschland in Berlin mit dem Spiel gegen Island in die EM (ab 15 Uhr im LIVETICKER). Frankreich trifft in Montpellier auf Finnland.

Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Deutschland): "Die Stimmung war einmalig hier. Das war doch um einiges besser als in Straßburg. Wir hatten unsere Chancen."

Chris Fleming (Deutschland: "Die Jungs haben mit großer Energie und Leidenschaft das Spiel bestritten, wir hätten auch gewinnen können."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Chris Fleming hat sich auf seine Starting Five für die EM festgelegt. Es starten erneut Schröder, Gavel, Zipser, Nowitzki und Pleiß. Man kann davon ausgehen, dass zum EuroBasket-Auftakt am kommenden Samstag gegen Island dieselbe Fünf auflaufen werden.

Auch die Franzosen belassen als beim Alten. Es beginnen Spurs-Superstar Parker, de Colo, Batum, Diaw und Pleiß' neuer Teamkollege Gobert. Vier NBA-Spieler + ein ehemaliger NBA-Akteur, das geht sicher schlechter.

Bevor es losgehen kann, muss der Boden noch mal gewischt werden. Durch die hohen Temperaturen in der Halle hat sich Feuchtigkeit auf dem Parkett gebildet.

3.: Nervöser Beginn in Köln, aber dann ist Schröder erstmals da. Der Hawks-Guard verteidigt erst Parker gut und zwingt ihn zu einem Fehlwurf. In der Offensive trifft er dann den Wurf aus der Mitteldistanz. 5:3 für den DBB.

Deutschland - Frankreich: Das komplette Spiel im RE-LIVE

7.: Moin, Rudi! Ich bin der Neue! Gobert zieht zum Korb und setzt gerade zum Dunk an, da kommt Pleiß von hinten angeflogen und räumt seinen zukünftigen Teamkollegen ab. Auf der anderen Seite bekommt Deutschland aber keinen Wurf los. 9:9. Dann verletzt sich Pleiß aber am Handgelenk und muss vom Feld.

11.: Da kracht es! Deutschland verteidigt aggressiv, aber Diot bringt den Ball zu Lauvergne in die Zone und der stopft den Ball trotz Foul von Benzing durch den Ring. Giffey trifft aber auf der Gegenseite. 18:13 für Deutschland.

15.: Starke Aktion! Dirk bekommt die Isolation serviert, als Kahudi doppelt, passt er zu Gavel, der auf Schröder tippt. Der Point Guard nagelt von oben den Dreier rein. Deutschland setzt sich jetzt ab. 27:18!

26.: Pleiß macht ein richtig gutes Spiel. Starker Hakenwurf gegen Gobert, aber dann streut Batum auf der Gegenseite den Dreier ein. Nur noch 44:43 für den DBB.

30.: Schröder nimmt noch einmal Fahrt auf und legt ihn rein. Es bleibt eine Sekunde auf der Uhr, aber Kahudi trifft mit dem Buzzer aus der eigenen Hälfte! Wahnsinn! 48:47 für Deutschland.

34.: Der war wichtig! Schaffartzik nimmt mit Ablauf der Shot Clock den weiten Dreier - und trifft. Deutschland ist wieder auf einen Punkt dran. Dann findet Schröder endlich mal wieder den Weg in die Zone. Deutschland führt wieder. 55:54.

39.: Das war unnötig! Schröder leistet sich 1:19 Minuten vor dem Ende ein Loose-Ball-Foul. Es ist sein fünftes. Diaw verwirft aber beide. 63:61 für Frankreich. Dann bekommen aber weder Nowitzki noch Pleiß das Foul gepfiffen. De Colo erhöht per Fastbreak auf 65:61.

40.: Nowitzki verkürzt per Korbleger auf 63:66 und foult dann de Colo, um die Uhr anzuhalten. Der Franzose macht beide mit 18 verbleidenden Sekunden auf der Uhr. Zipser verwirft den Dreier und Frankreich gewinnt mit 68:63.

Deutschland - Frankreich: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Antoine Diot. Da Tony Parker nur wenige Minuten auf dem Feld stand, musste Diot übernehmen und der Backup nutzte seine Chance. Der Point Guard führte umsichtig Regie und suchte dazu auch selbst den Abschluss. Am Ende kam er auf 13 Punkte und 7 Assists.

Der Flop des Spiels: Anton Gavel. Es ist klar, dass Deutschland nur erfolgreich sein kann, wenn alle im Team überzeugen. Gerade Gavel kommt da eine wichtige Rolle zu. Doch der Guard konnte gegen Frankreich nicht so überzeugen, wie man es von ihm gewohnt ist. Gavel schoss vom Perimeter nur Fahrkarten (0/3) und hatte zudem häufiger Probleme beim Ballvortrag. Er beendete die Partie mit 2 Punkten, 2 Rebounds und 4 Assists.

Das fiel auf:

  • Im ersten Test gegen Frankreich mangelte es dem DBB an Tempo und Athletik. Das sah in Köln schon ganz anders aus. Nach anfänglichen Problemen machte Deutschland das Spiel schnell, suchte über Schröder und Zipser immer wieder den Weg zum Korb und bewegte den Ball gut. Gerade Zipser zeigte schöne Moves am Brett.
  • Das zweite Problem am Freitag war die mangelnde Intensität in der Defensive. Auch das sah am Sonntag schon viel besser aus. Die Spieler bewegten sich viel besser im Verbund und machten so die Räume eng. Dazu kam eine gesunde Portion Aggressivität und gute Rim Protection durch Pleiß und Voigtmann. So nahmen sie Frankreich häufig den Athletik-Vorteil und zwangen sie zu unbequemen Würfen.
  • Nowitzki hatte vor der Partie angekündigt, dass er bis zum Start der EM aggressiver auftreten muss und das setzte er gleich mal in die Tat um. Der Power Forward wirkte viel präsenter, war aber auch besser ins Spiel eingebunden. Die Mitspieler versuchten immer wieder ihn in komfortable Isolations-Situation zu bringen, um von seinem exzellenten Jumper zu profitieren. Nach der Pause verfiel er aber zeitweise in alte Muster und hatte am Ende Pech, dass die Schiedsrichter ihm Foulpfiffe verwährten.
  • In der Defensive setzte Bundestrainer Fleming Nowitzki phasenweise als Center ein. Deutschland stellte dann zumeist auf Zonenverteidigung um, damit Nowitzkis Defizite in der Verteidigung zu kaschieren.
  • Die Zonenverteidigung der Franzosen bereitete Deutschland einige Probleme. Schröder fand dann kaum noch den Weg in die Zone oder wurde dort abgeräumt. Die Passwege waren zugestellt, so dass Deutschlands Spiel statischer daherkam. Zudem fiel der Dreier (6/23) nicht.

Der EM-Spielplan im Überblick