Locker, flockig und mit Style

Nihad Djedovic steuerte 18 Punkte zum ungefährdeten Sieg bei
© getty

Ohne ihren gesperrten Coach Svetislav Pesic haben die Basketballer des FC Bayern München einen souveränen Sieg gegen die EWE Baskets Oldenburg eingefahren. Beim 82:56-Erfolg im heimischen Audi Dome ließ der FCB die Norddeutschen nicht zur Entfaltung kommen. Die Neuzugänge konnten sich auszeichnen.

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Die Wiesn bringt nicht nur den Fußballern des FC Bayern Glück. Zum Auftakt der BBL-Saison 2015/2016 hatte der FCB mit den Baskets aus Oldenburg keine Schwierigkeiten. Größtes Problem der Gäste war die Offense, die überhaupt nicht ins Rollen kam. Zur Pause hatten die Oldenburger lediglich 22 Punkte auf dem Konto.

Ohne Spielmacher Scott Machado, der sich mit einer Mandelentzündung herumschlug, fehlte den Baskets die Struktur im Halbfeld. Ganz im Gegensatz dazu zeigten die neuen Guards der Bayern ihre Klasse und ließen ihre Gegenspieler ein ums andere Mal stehen.

Topscorer der Partie war der aus Madrid verpflichtete K.C. Rivers mit 21 Punkten. Einziger Lichtblick bei den Underdogs war Nemanja Aleksandrov, der mit einem vielfältigen Wurf-Repertoire beeindruckte und auf 13 Punkte und 9 Rebounds kam.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Bayern starten mit Alex Renfoe, K.C. Rivers, Nihad Djedovic, Dusko Savanovic und John Bryant. Für Oldenburg stehen Ricky Paulding, Vaughn Duggins, Chris Kramer, Nemanja Alexandrov und Brian Qvale auf dem Parkett.

5.: Die Baskets beginnen nervös, Neu-Bayer Alex Renfroe dominiert bisher die Anfangsphase. Zwei Freiwürfen und einem Korbleger folgt der Dreier aus der linken Ecke - swish! 12:6 FCB.

9.: Die Baskets lassen ein wenig Einsatz vermissen, doch dann steigt Chris Kramer hoch und räumt Deon Thompson beim Layup-Versuch ab! Renfroe ist das wurscht, er verwandelt im Anschluss trocken den Jumper. 20:10 Bayern.

15.: Duggins sichert sich den Offensiv-Rebound und trifft von Downtown, im Gegenzug findet Renfroe Thompson im Gewühl der Zone für zwei. Ohlala! Rivers packt im Fastbreak den No-Look-Pass aus und Djedovic vollendet. 34:19 München.

20.: Djedovic zeigt, dass sein Handgelenk genau so locker ist wie das von Peja Stojakovic und versenkt den Longball ohne Ringberührung. Oldenburg bekommt den Ball vorne weder Struktur rein noch den Spalding in den Korb. 44:22 Bayern.

24.: Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte leistet sich Oldenburg zwei einfache Turnover - Renfroe und Bryant sagen danke. Rivers schraubt den nächsten Dreier rein. 53:24 FCB. Eieiei.

32.: Die Bayern lassen ihre Verteidigung ein bisschen schleifen, doch in der Offense haben sie leichtes Spiel. Nedovic für drei - bang! Fastbreak: Gavel, Renfroe, Djedovic - klingelingeling. 70:41 Bayern.

36.: Die Garbage Time ist angebrochen, das Ding ist durch. Bayern schickt die jungen Wilden aufs Parkett, die Oldenburger spielen das Ding noch zu Ende - wünschen sich aber wohl lieber unter die Dusche. 75:49 München.

München vs. Oldenburg: Hier geht's zum Boxscore

Der Star des Spiels: Alex Renfroe. Der Ex-Albatross nahm von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand und setzte eine erste Duftmarke für sein neues Team. Lenkte geschickt das Spiel des Vizemeisters und leitete immer wieder gefährliche Fastbreaks ein. Neben seinen 8 Assists erzielte er 15 Punkte (5/7 FG) und griff sich 4 Rebounds. Ebenfalls stark: K.C. Rivers.

Der Flop des Spiels: Brian Qvale. Der Neuzugang der Oldenburger sah gleich bei seinen ersten Aktionen kein Land gegen Big John und agierte in der Folge ängstlich - wenn er denn spielen durfte. Coach Mladen Drijencic ließ den Ex-Bayreuther lange auf der Bank schmoren, auch zu Beginn der zweiten Hälfte. Im Gegensatz zum Champions Cup eine unterirdische Vorstellung vom Oldenburger Center, wenn er auch in der Garbage Time noch ein paar Zähler sammeln konnte.

Das fiel auf

  • Mit Scott Machodo fehlte den Oldenburgern der etatmäßige Spielmacher. Die Bayern starteten direkt vom Tip-Off mit einer Ganzfeldpresse, um die Guards der Baskets unter Druck zu setzen. Die Folge: Zwei schnelle Ballverluste der Gäste.
  • Die Turnover waren auch im weiteren Spielverlauf tödlich für die Gäste - satte 16 waren es am Ende. Der FCB schaltete schnell um und konnte über die flinken Renfroe und Rivers ein ums andere Mal Überzahlsituationen erzwingen. Nach den leichten Punkten hatte Bayern keine Probleme, die eigene Defense zu organisieren.
  • Die Offensive der Oldenburger tat sich im Halbfeld unheimlich schwer. Die Wurfauswahl war fast schon schlechter als die Trefferquoten - und mit 37 Prozent aus dem Feld und 23 Prozent vom Perimeter konnten die Baskets den FCB nicht beeindrucken.
  • Emir Mutapcic, der in Abwesenheit des noch aus der letzten Saison gesperrten Svetislav Pesic auf der Bayern-Bank saß, ließ viel rotieren. Schon Ende der ersten Hälfte schickte er mit Karim Jallow ein 18-jähriges Talent aufs Parkett.
  • Selbst ohne den am Fuß verletzten Maxi Kleber und Kapitän Bryce Taylor beeindruckte die Tiefe der Bayern, die nahezu ohne Qualitätsverlust wechseln konnten. Oldenburg spielte hingegen mit einer äußerst kleinen Rotation.
  • Obwohl das Spiel den Oldenburgern immer weiter aus den Händen glitt, stellte Coach Drijencic nicht ein einziges Mal auf eine Zonenverteidigung um. Hier hätte ein taktischer Kniff vielleicht helfen können.

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