Aufholjagd! DBB ringt Österreich nieder

Von Robert Arndt
Paul Zipser
© getty

Noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Die DBB-Auswahl siegte durch eine Aufholjagd im letzten Viertel ein wenig glücklich mit 61:59 (29:39) in Österreich. Durch den Erfolg bleiben die Mannen von Chris Fleming weiter an der Spitze ihrer EM-Qualifikationsgruppe.

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Danilo Barthel war mit 12 Punkten Topscorer der deutschen Mannschaft. Außerdem griff er sich noch 7 Rebounds. Der gegen Dänemark starke Daniel Theis blieb diesmal unauffällig (6 Punkte, 2 Rebounds).

Tibor Pleiß war kaum ein Faktor und kämpfte fast das komplette Spiel mit Foulproblemen. Paul Zipser streute 10 Punkte und 7 Rebounds bei soliden Quoten ein (4/7 FG)

Auf Seiten der Gastgeber war Rasid Mahalbasic (18 Punkte, 7 Rebounds) der Topscorer. Florian Trmal steuerte weitere 11 Punkte hinzu.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Fleming ließ die gleichen Fünf wie gegen Dänemark starten. Es begannen Maodo Lo, Akeem Vargas, Paul Zipser, Danilo Barthel und Tibor Pleiß. Der Gastgeber schickte Moritz Lanegger, Anton Maresch, Enis Murati, Maximilian Hopfgartner und Jozo Rados auf das Parkett.

1. Viertel: Das deutsche Team kam nicht gut aus den Startlöchern. Zwar wurden den österreichischen Bigs früh Fouls angehangen, dennoch führte der Gastgeber nach fünf Minuten. Auch nach einer Auszeit von Fleming wirkte das deutsche Team fahrig. Ein Fast Break brachte die Österreicher mit sieben Punkten in Führung, doch Voigtmann kontert per Dreier. Lamesic macht das And-One: Österreich 25:16.

2. Viertel: Mahalbasic spielte mit einigen starken Aktionen sogar eine höhere Führung heraus, während beim DBB weiter nichts funktioniert. Zipser brach nach fast drei Minuten Dürre den Bann. Lo verwarf derweil erneut einen völlig offenen Dreier. Giffey hat von Downtown mit Brett Glück. Zipser verkürzte vor der Pause noch einmal per Dunk: Österreich 39:29.

3. Viertel: Nach der Pause begann Theis für Barthel. Pleiß verkürzte per Dreier auf sieben Zähler, doch Mahalbasic konterte dies prompt. Der Vorsprung blieb immer um die 10 Zähler, da sich auch die Turnover beim DBB häuften. Doreth leistete sich eine Sekunde vor Ende noch ein unnötiges Foul: Österreich 53:42.

4. Viertel: Lo traf endlich seinen ersten Dreier und nach einem Turnover vollendete Barthel einen 8:2-Lauf der Deutschen. Trotz einer Auszeit knabberten die Deutschen nun Punkt um Punkt den Rückstand weg. Theis brachte das deutsche Team dann von der Freiwurflinie erstmals in Führung. Mahalbasic hatte die Antort, doch Deutschland konterte 30 Sekunden vor Schluss in Person von Benzing. Lo ließ dann an der Freiwurflinie einen Punkt liegen, doch der letzte Wurf der Österreicher verfehlte knapp sein Ziel: 61:59 Deutschland.

Österreich - Deutschland Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Danilo Barthel. Blieb über drei Viertel unauffällig, drehte aber im Schlussabschnitt auf und war der Motor der deutschen Aufholjagd. Setzte sich einige Male im Post schön durch und ließ seine Gegenspieler mit guten Bewegungen ins Leere laufen. Für Österreich überragend: Mahalbasic.

Der Flop des Spiels: Maodo Lo. Gegen Dänemark noch stark, zeigte der Neu-Bamberger eine fahrige Vorstellung. Sein Wurf wollte überhaupt nicht fallen (2/9 FG), dazu leistete er sich leichte Turnover. Auch in der Defense zeigte er große Schwächen in der Pick-and-Roll-Verteidigung.

Das fiel auf:

  • Im ersten Durchgang konnten die Österreicher schalten und walten wie sie wollten. Vor allem über Mahalbasic lief nahezu jeder Angriff. Er bediente seine Mitspieler entweder aus dem Post oder schloss selbst ab. Insgesamt traf der Gastgeber in der ersten Halbzeit über 60 Prozent aus dem Feld.
  • Gegen die giftige Verteidigung der Österreicher, teils Ganzfeld-Presse vorgetragen, fand die DBB-Auswahl keine Mittel. Oft resultierten daraus Notwürfe in letzter Sekunde und schlechte Dreier. Insgesamt war die Vorstellung von draußen ernüchternd. Nur 6/27 Long Balls fanden ihr Ziel (22 Prozent).
  • Tibor Pleiß war im kompletten Spiel kein Faktor, da er über die komplette Spielzeit mit Foulproblemen zu kämpfen hatte. Wenn er aber auf dem Feld stand, konnte auch er den überragenden Mahalbasic nicht stoppen.
  • Im Schlussviertel verteidigten die Deutschen endlich seriöser und setzten das Heimteam besser unter Druck Nur noch sechs Zähler erzielten die Gastgeber im 4. Viertel. Schwere Würfe, Turnover und Fast-Break-Punkte waren die Folge und ein Grund, warum die Fleming-Jungs wieder ins Spiel kamen und es letztlich für sich entschieden.
  • Robin Benzing erwischte wie gegen Dänemark einen sehr bescheidenen Abend (2/9 FG) und schoss eine Fahrkarte nach der nächsten. Am Ende war er es aber, der den entscheidenen Wurf zum deutschen Sieg traf.

Die deutsche EM-Qualifikationsgruppe in der Übersicht

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