In diesen Tagen hält er es für angemessen, seine zweitliebstes Kind ins Rampenlicht zu schieben. Dem Sport kann das nur guttun.
Mit der Rückkehr von Hoeneß ins Präsidentenamt beim FC Bayern werden sich nicht nur die Münchner Basketballer verstärkter Aufmerksamkeit erfreuen dürfen. "Für mich, den Verein und das ganze Basketball ist es enorm wichtig, dass Hoeneß zurückkommt", sagte Sportchef Marko Pesic. Ähnlich äußert sich der neue Trainer Djordjevic. Die Hoffnungen auf einen Schub sind nicht unbegründet: Hoeneß lässt Worten in der Regel Taten folgen.
Am Mittwochabend starten die Basketballer des FC Bayern in die Eurocup-Saison, passend dazu macht sich Hoeneß Gedanken, wie es weitergeht, mit seiner Mannschaft, mit dem Sport ganz allgemein. Bestens vorstellen kann er sich da vor allem ein Engagement von Nowitzki in München. Wenn der Superstar "nach seiner Karriere eine Rolle als Berater sucht, wäre Dirk bei uns herzlich willkommen", sagte Hoeneß im Bild-Interview.
Nowitzki als Berater
Wohlgemerkt, es geht um eine Aufgabe nach der Spieler-Karriere von Nowitzki. Auf Korbjagd für die Bayern werde der 38-jährige nicht gehen, betonte Hoeneß: "Nicht mal mit unserem Team-Etat für die gesamte Mannschaft von weniger als zehn Millionen Euro könnten wir ihn ein Jahr bezahlen." In der Tat: Nowitzki wird von seinen Dallas Mavericks in der kommenden Saison mit 25 Millionen Dollar entlohnt.
Ein Nowitzki in der Bundesliga würde Basketball in Deutschland einen Schub bringen, Hoeneß hat diesbezüglich allerdings auch klare Vorstellungen von der Rolle von ARD und ZDF. "Ich sehe die Öffentlich-Rechtlichen in der Pflicht zu helfen, dass der Sport nicht total fußball-dominiert ist", sagte er. Wer 50 Millionen für Fußball ausgebe, könne auch fünf Millionen für Basketball geben. Auch die Leichtathletik dürfe nicht verschwinden.
Hoeneß, der am 25. November mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder ins Präsidentenamt beim FC Bayern gewählt wird, verfolgt mit der von ihm stets stark geförderten Basketball-Abteilung große Ziele - und er will Maßstäbe setzen. "Vielleicht können wir irgendwann, wenn wir eine ganz tolle Mannschaft haben, mal ein tolles Spiel in der Allianz Arena machen", sagte Hoeneß.
Chicago Bulls als Wunschgegner
Als angemessenen Gegner für ein solches Mega-Match vor 70.000 Zuschauern erachtet Hoeneß ein Team aus der nordamerikanischen Profiliga NBA: "Vielleicht gegen die Chicago Bulls oder wen auch immer.
Das könnte ich mir vorstellen. Aber dazu müssen wir noch ein bisschen besser werden." Vor allem jedoch war beim Bau der Allianz Arena festgelegt worden, dass dort ausschließlich Fußball-Spiele stattfinden dürfen.
Zunächst aber steht für die Bayern-Basketballer unter anderem die Rückkehr zu deutschen Meisterehren im Vordergrund. Nach dem Gewinn des Titels im Jahr 2014 verpassten die von der Fußballern unabhängigen Korbjäger in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils den angestrebten Titel. Am Mittwoch startet das Team Djordjevic beim russischen Top-Klub Zenit St. Petersburg zudem in die neue Eurocup-Saison.
Dirk Nowitzki im Steckbrief