Geschwindner attestierte im Interview mit der FAZ dem deutschen Basketball ein "riesiges Trainerproblem". Der Nowitzki-Entdecker findet, dass es hierzulande viel zu wenig Übungsleiter gibt.
"Die muss man ausbilden. Leider ist der Studentenbasketball so gut wie mausetot. Basketballer, die studieren, gibt es kaum noch, weil die Trainer davon ausgehen, dass die Spieler so viel trainieren, so viel Geld verdienen, dass sie gar keine Zeit mehr haben für ein Studium. Das ist dummes Zeug", schimpfte Geschwindner.
Und weiter: "Die Verantwortlichen müssen dafür sorgen, dass es Ausbilder gibt, die die Technik, die für die Jugendlichen in Zukunft interessant wird, vermitteln können. Das ist das Hauptproblem. Die Regeln nur am Schreibtisch zu ändern, das bringt nicht viel."
Geschwindner: "Das verschreckt viele Jugendliche"
Seit einigen Jahren müssen in der BBL immer mindestens sechs deutsche Spieler pro Partie im Kader jedes Bundesligisten stehen. Diese Änderung hat laut Geschwindner "nicht viel gebracht". In den entscheidenden Spielphasen stünden nach wie vor meist Ausländer auf dem Feld.
"Der Entwicklung des deutschen Basketballs hilft das überhaupt nicht und verschreckt auch viele Jugendliche, weil sie denken, dass sie oben keine Chance haben", sagte der frühere Nationalspieler.
Nowitzkis Entscheidung noch nicht gefallen
Geschwindner äußerte sich zudem zur sportlichen Zukunft von Nowitzki. Hängt der 39-Jährige bei den Dallas Mavericks noch eine Saison dran, oder ist im kommenden Sommer Schluss?
"Es ist noch keine Entscheidung gefallen", sagte Geschwindner: "So lange er Spaß daran hat, soll er Basketball spielen. Es gibt nichts Schlimmeres, als auf dem Sofa zu sitzen und wehmütig auf das zu blicken, was die anderen da auf dem Feld machen. Auf diesem Niveau kannst du nicht aussetzen und dann ein Comeback auf dem gleichen Niveau abliefern. Die Uhr tickt, das kann niemand verhindern."