Dennis Schröder fuhr am Dienstagmittag pünktlich zum Treffpunkt mit dem Auto vor und schlenderte ins Mannschaftshotel der deutschen Basketballer in der Hamburger Speicherstadt. Die Erleichterung, dass der Starspieler endlich die WM-Vorbereitung aufnimmt, war bei Bundestrainer Henrik Rödl genauso groß wie bei seinen Teamkollegen. Mit dem Supercup in der Hansestadt stehen schließlich wegweisende Tests für das große Turnier in China an.
Nach einem gemeinsamen Essen und einem Teammeeting stand am Abend gleich ein erstes Training in der Halle in Wilhelmsburg an. "Der Supercup ist das wichtigste Element während unserer kurzen Vorbereitung, das werden echte Härtetests", sagte Rödl. Im ersten Spiel gegen Ungarn zum Auftakt am Freitag sollen die Abläufe weiter verfeinert werden. In Tschechien und Polen trifft die deutsche Nationalmannschaft dann auf zwei Teams, die ebenfalls bei der Weltmeisterschaft in Fernost vom 31. August bis 15. September erfolgreich sein wollen.
Schöder bringt Deutschland auf ein neues Level
Den ersten Test, ein lockeres 78:46 (37:23) in Trier gegen Schweden, hatte Schröder verpasst. Offiziell wegen "wichtiger persönlicher Dinge in den USA, die ihn etwas länger in Anspruch genommen haben als ursprünglich geplant" - so hieß es in einer Verbandsmitteilung. Rödl nutzte die Gelegenheit, um Varianten für den Fall einer Verletzung oder bei Foulproblemen des nominellen Leaders zu testen. Doch klar ist auch, dass Schröder, der schnelle Profi von Oklahoma City Thunder aus der NBA, die deutsche Auswahl auf ein anderes Level heben kann.
"Er wird sich schnell in die Mannschaft integrieren", gab sich Maximilian Kleber von den Dallas Mavericks bereits nach dem Spiel in Trier positiv: "Natürlich freuen wir uns, dass er dazustößt, und dann haben wir wirklich eine sehr gute Mannschaft." Insgesamt fünf Spieler, die bei Klubs in den USA unter Vertrag stehen, hat Rödl im Aufgebot, das er nach dem Turnier in Hamburg um einen weiteren Akteur reduzieren will.
Anschließend steigt das Team in den Flieger nach Asien, in Japan stehen weitere Testspiele auf dem Programm. Vor dem ersten WM-Spiel am 1. September gegen Frankreich muss Rödl dann sein finales Aufgebot benennen, ein weiterer Profi schafft es nicht in den Kader. Die weiteren Gruppengegner sind die Dominikanische Republik und Jordanien.