BBL -"Geisterturnier" im Basketball: Liga will Saison mit zehn Teams fortsetzen

SID
Die BBL möchte die Saison fortsetzen.
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Die Basketball-Bundesliga sucht den "Geistermeister". Die BBL bleibt trotz der Corona-Gefahr wie der Fußball standhaft und will ihren Champion ohne Zuschauer in einem stark verkürzten Turnierformat küren. Wie die Liga am Montag nach knapp fünfstündiger Videokonferenz mitteilte, sollen sich nur noch zehn der 17 Teams an einem Ort zunächst in zwei Fünfergruppen messen. Es folgen Halbfinals und Finale.

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"Das Format ist der goldene Weg, um den Knoten zu durchschlagen" und den unterschiedlichen Interessen der Teams gerecht zu werden, sagte BBL-Chef Stefan Holz am Montagabend.

Teilnehmer sind jene zehn Mannschaften, die noch spielen wollen: Bayern München, die Riesen Ludwigsburg, Alba Berlin, die Merlins Crailsheim, Rasta Vechta, die Baskets Oldenburg, Brose Bamberg, ursprünglich der prominenteste Befürworter des Saisonabbruchs, die BG Göttingen, ratiopharm Ulm und die Skyliners Frankfurt. Die anderen werden in der Abschlusstabelle dahinter platziert - der Abstieg aber entfällt.

"Die BBL wird für diese Saisonfortsetzung alle notwendigen Mittel ergreifen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und die Gesundheit aller Beteiligten bestmöglich zu schützen", hieß es in der Pressemitteilung: "Hierfür ist mit externer Unterstützung ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept in Erarbeitung, das den zuständigen Behörden kurzfristig zur Verfügung und Genehmigung vorgelegt wird."

Saisonabbruch verworfen: Es bleiben nur Fußball und Basketball

Bamberg ließ sich vom "neuartigen und schlüssigen Konzept" umstimmen. Der sofortige Saisonabbruch, der von einigen Mannschaften gefordert worden war, wurde somit nach kontroverser Diskussion verworfen. Holz stellte anschließend fest, das "Geisterturnier" sei "wirtschaftlich gesehen kein optimales Szenario, aber das beste der noch verfügbaren. Es geht darum, den Schaden zu minimieren."

Somit ist der Basketball neben dem Fußball die einzige Teamsport-Liga, die noch hofft, ihre Saison zu einem sportlichen Ende zu bringen. Eishockey, Volleyball und Handball hatten angesichts der Pandemie aufgegeben.

Die Zeichen vor der digitalen Sitzung deuteten auf erheblichen Redebedarf hin. Mehrere einflussreiche Klubs wie der frühere Serienmeister Bamberg und medi Bayreuth hatten den Abbruch gefordert, zudem äußerten sich unter anderem Aufsteiger Hamburg Towers und die Gießen 46ers skeptisch - sie sind nun nicht mehr dabei.

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL), die Volleyball-Bundesliga (VBL) und die Handball-Bundesliga (HBL) hatten sich gegen Partien ohne Zuschauer entschieden. Die Ligen hinter dem weitgehend TV-finanzierten Fußball sind viel abhängiger von Zuschauereinnahmen, mit einem Verlust von 25 Millionen Euro muss die BBL rechnen.

"Die BBL kann zeigen, was für eine coole Liga sie ist"

Die Aussicht darauf, dass der Basketball als einzige größere Sportart neben König Fußball in der Coronakrise frische Action bieten könnte, hatte Liga-Chef Stefan Holz vor der Diskussion am Montag bereits als verlockend bezeichnet. Die BBL könne zeigen, "was für eine coole Liga sie ist", sagte der 52-Jährige: "Es könnte einen Push geben, die Scheinwerfer wären auf uns gerichtet. Die Fernsehsender gieren nach frischem Content."

Auch einen Lerneffekt für die kommende Saison versprachen sich die Befürworter einer Fortsetzung. Denn auch in der kommenden Spielzeit drohen Geisterspiele - und damit werden die finanziellen Engpässe der Klubs wohl noch schlimmer.

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