Dirk Nowitzkis Trikot unter dem Dach: "Erfolge und Rekorde legendär"

SID
Dirk Nowitzki wird feierlich "retired". Die Rückennummer 14 soll nie wieder in der Nationalmannschaft vergeben werden.
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Erstmals wurde das Trikot eines deutschen Nationalspielers "retired", und natürlich war es die 14 von Dirk Nowitzki. Vor dem EM-Auftakt in Köln kam es unter die Hallendecke, die Gästeliste konnte sich sehen lassen.

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Um 20.25 Uhr schwebte Dirk Nowitzkis Trikot unter lautem Feuerwerk unter das Hallendach, 18.000 Fans bejubelten Deutschlands Basketball-Ikone beim Rendezvous mit der Geschichte: Die legendäre Nummer 14, mit welcher "der große Blonde" so viele Erfolge im Nationaldress feierte, wird nie wieder vergeben.

Und Nowitzki? Er kramte einen Zettel heraus und, so kennt und schätzt man ihn, bedankte sich artig.

"Das ist eine Riesenehre! Ich habe immer gerne für mein Land gespielt. Ich habe immer alles gegeben. Von daher bedeutet mir das sehr, sehr viel", sagte Nowitzki am Donnerstag vor dem EM-Auftaktspiel der Deutschen gegen Frankreich in Köln. Der Bundespräsident, Mark Cuban, alte Weggefährten, seine Familie - und natürlich die deutschen Fans: Sie alle fanden Erwähnung in Nowitzkis kurzer, aber frei gehaltener Ansprache.

Dirk Nowitzki am Donnerstagabend in Köln.
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Dirk Nowitzki am Donnerstagabend in Köln.

Cuban, Kidd, Finley & Doncic: Dallas lässt grüßen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte in der ausverkauften Lanxess Arena die Verdienste des 44-Jährigen, der 2011 mit den Dallas Mavericks als bisher einziger Deutscher den NBA-Titel gewonnen hatte. "Ihre Erfolge und Rekorde sind legendär", sagte Steinmeier: "Ihr Heldenstatus ist auch drei Jahre nach dem Ende Ihrer aktiven Zeit ungeschmälert."

Der 153-malige Nationalspieler Nowitzki, der in seiner erfolgreichen Karriere WM-Bronze 2002 und EM-Silber 2005 holte, ist der erste Ehemalige, dessen Trikot der Deutsche Basketball Bund (DBB) "retired" hat.

Anfang des Jahres hatte Dallas bereits die 41 des Würzburgers aus dem Verkehr gezogen. Teambesitzer Cuban, Trainer Jason Kidd, Ex-Maverick Michael Finley und sein legitimer Nachfolger Luka Doncic saßen am Donnerstag in Köln in der ersten Reihe.

Nowitzki: Olympia bleibt unvergessen

Nowitzki, heute Berater der Franchise, hat in Texas Spuren hinterlassen. Und auch im deutschen Basketball. An einen Moment erinnert sich der große Blonde ganz besonders gerne. "Da muss ich die Spiele 2008 in Peking nennen", sagte Nowitzki der Sport Bild, "Olympia war ja mein Kindheitstraum."

Er lief damals bei der Eröffnungsfeier als deutscher Fahnenträger ins Stadion ein, wenn der Familienvater an die Erlebnisse in China zurückdenkt, läuft es ihm bis heute "kalt den Rücken runter".

Und er inspirierte die neue Generation, die jetzt bei der Heim-EM unbedingt eine Medaille holen will. Mit Kapitän Dennis Schröder spielte er bei der Europameisterschaft 2015, damals in der Gruppenphase von Berlin, sogar noch zusammen. "Dirk hat das verdient. Es wird uns motivieren, dass er da ist", sagte Schröder über den EM-Botschafter. Auch Shootingstar Franz Wagner gefiel die besondere Geste.

"Er ist schon immer ein richtig großes Vorbild für mich gewesen", sagte der NBA-Profi von Orlando Magic. Es sei bemerkenswert, "wie er dahin gekommen ist, wie krass er gespielt hat, wie bodenständig er geblieben ist. Solche Sachen haben mir imponiert, als ich aufgewachsen bin."

Nowitzki wird beim ganzen Heimturnier mit Spielen in Köln und Berlin vor Ort dabei sein, mitfiebern, den Erben die Daumen drücken. Ehe es ernst wurde, stand er aber im Vordergrund. Vielleicht "ein letztes Mal", wie er zuletzt mit einer Spur Erleichterung sagte. Er genießt die Wertschätzung, aber der Platz im Rampenlicht ist einfach nichts für ihn.

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