Mit Alba und Pana trafen sich in der o2-World zwei Teams, deren Stärken in der Verteidigung liegen. Und so begann die Partie auch. Alba erzielte in den ersten sechs Minuten nur 3 Punkte, Pana war für 7 Zähler gut. Hinzu kamen einige Schrittfehler, Fehlpässe und viele Fouls. Es konnte also nur besser werden. Und das wurde es: Angeführt von Jamel McLean und Reggie Redding und dank starker Defense, die Pana nur 33 Prozent der FG erlaubte, konnte sich Alba bis zum Ende der Halbzeit bis auf 7 absetzen.
Nach einem schnellen Berliner Lauf zu Beginn der zweiten Hälfte, durch den die Albatrosse sogar mit 10 Punkten in Führung gingen, bekam man allerdings Probleme. Die Griechen steigerten sich besonders in der Defensive und ließen Alba zu keinen einfachen Punkten mehr kommen. Offensiv wachten dann auch Diamantidis und Fotsis auf und versenkten jeweils zwei wichtige Dreier. Die Gründe für die Niederlage lagen aber nicht an den überragenden Spielern Panas, sondern bei Alba. Zig unnötige Turnover führten dazu, dass man sich die Sieg-Chance quasi selbst nahm.
Bei den Berlinern überzeugte bis auf Radosevic (9 Punkte, 4/5 FG, 5 Rebounds) und McLean (11 Punkte) niemand. Auch die Griechen zeigten nicht ihre beste Leistung, nahmen den Kampf aber an und setzten sich am Ende durch. Giankovits und Diamantidis mit 10 sowie Fotsis mit 9 Zählern wussten noch am ehesten zu gefallen.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Sasa Obradovic schickt Jonathan Tabu, Clifford Hammonds, Niels Giffey, Alex King und Leon Radosevic aufs Parkett. Pana beginnt mit Dimitrios Diamantidis, Eleftherios Bochoridis, Vladimiros Giankovitz, James Gist und Esteban Batista.
2.: Alba kommt gut rein und geht durch den Dreier von Hammonds in Führung. Pana kann aber direkt kontern und legt mit einem Dreier von Bochoridis nach. 3:3.
6.: Nach den beiden erfolgreichen Dreiern geht hier gar nichts mehr. Beide Teams produzieren eine Fahrkarte nach der anderen. Zusätzlich gibt es etliche Fouls, die das Spiel unterbrechen und vermeidbare Turnover. Es kann nur besser werden.
10.: Und es wird ein wenig besser. Erst Marko Banic mit dem Jumper und dann Redding mit dem Dreier sorgen für den Ausgleich. Danach tankt sich Jamel McLean durch und vollendet das Dreipunktspiel. A.J. Slaughter wirft noch den Verzweiflungsdreier mit der Sirene und trifft. Mit 13:13 geht's in die Viertelpause.
14.: Akeem Vargas trifft den Zweier zur Führung der Albatrosse. Das war Vargas' erster Zweier in der gesamten Euroleague-Saison. Danach geht Tabu Coast-to Coast und versenkt den Korbleger mit Foul: 19:15.
18.: Bei Diamantidis fällt bisher gar nichts. Sein Jumper schaut schon rein, fällt aber wieder raus. Giffey macht's besser und netzt den Jumper ein. Radosevic setzt noch einen drauf und versenkt den Layup aus der Hüfte. Alba führt mit 7.
22.: Ivanovic hat in der Halbzeit wohl die richtigen Worte gefunden. Diamantidis trifft for three und Batista verwandelt den Layup. Alba kann aber direkt kontern. Radosevic trifft mit Foul und McLean donnert den Ball durch den Korb: 34:27 Alba.
24.: Erste zweistellige Führung für Alba. Alex King nimmt sich den Dreier und versenkt ihn. Das passt doch wunderbar. Die Berliner führen mit 41:31.
28.: Vier Punkte in Folge von Loukas Mavrokefalidis, Alba wirft vorne den Ball zu leichtfertig weg und Gist dunkt zwei weitere Zähler nachhause. Panathinaikos kommt wieder ran. Nur noch 5 Punkte Rückstand für die Griechen.
29.: Mavrokefalidis trifft jetzt auch noch Dreier. Der 2,10-Mann tut es Diamantidis gleich und bringt seine Mannschaft bis auf einen Zähler heran. Alba fehlt in der Offensive momentan das Durchsetzungsvermögen. 44:43 heißt es kurz vor dem Ende des dritten Viertels.
33.: Jetzt wird's kritisch. Alba hat offensiv kaum noch etwas anzubieten und leistet sich immer mehr Turnover. Pana bedankt sich und kommt zu freien Korblegern. Probleme bereitet besonders Mavrokefalidis, der Würfe und Layups trifft. Pana führt mit 5.
38.: Der Vorsprung der Griechen schmilzt. Renfroe wird klasse freigespielt und legt den Korbleger rein. Dann gibt's den Steall und das unsportliche Foul von Mavrokefalidis, die Freiwürfe sitzen und es gibt Einwurf an der Mittellinie: 57:61 für Panathinaikos.
40.: Wilder Airball von Diamantidis. Die Tür ist noch offen, aber Redding vergibt die Chance von der Dreierlinie. Fotsis trifft nur einen Freiwurf,doch Redding unterläuft ein Schrittfehler. Das passt zur zweiten Hälfte der Berliner. Pana fährt den Sieg an der Frewiurflinie nachhause und gewinnt mit 65:59.
Alba Berlin vs. Panathinaikos Athen: Hier geht's zum Boxscore
Der Star des Spiels: Loukas Mavrokefalidis. Der Big Man der Griechen war, wie fast alle seiner Mitspieler, in der ersten Halbzeit so gut wie unsichtbar. Doch in der zweiten Hälfte stellte der 2,10-Mann die Albatrosse vor immer größere Probleme. Der Grieche zeigte das ganze Paket, traf per Dreier, langem Zweier und schloss am Korb ab. Mit seinen 11 Punkten (5/8 FG) war er Topscorer der Partie. Das sagt eigentlich schon alles über die Offensivleistung beider Mannschaften aus.
Der Flop des Spiels: Die Offensive von Alba. 59 Punkte sind einfach schwach: Die Offensive wirkte uninspiriert, der Ball wurde sehr oft ohne Not einfach weggeworfen. Auch die Quoten waren an diesem Abend miserabel. Nur 28 Prozent (4/14) der Dreier trafen ihr Ziel.
Das fiel auf:
- Die harte und intensive Verteidigung der Albatrosse frustrierte die Athener zu Beginn zusehends. Besonders die Guards um Diamantidis und Blums hackten ab und an rüde rein und beschwerten sich häufig bei den Referees. So brachten die beiden auch offensiv so gut wie nichts zustande.
- Alba dominierte zunächst die Bretter. Zur Hälfte führte Alba in Sachen Rebounds mit 23:11, wobei 10 Abpraller davon am offensiven Brett abgegriffen wurden. Nach der Hälfte wendete sich das Blatt und Pana konnte die Arbeit am Brett ausgeglichener gestalten. Zwar holte Alba 9 Rebounds mehr als Pana, doch in der zweiten Hälfte war von dem Durchsetzungsvermögen am Brett nichts mehr zu sehen.
- Wie schon gegen Belgrad brachen die Ballverluste den Berlinern das Genick. Egal ob Fehlpässe, drei Sekunden in der Zone, Schrittfehler oder mehr als fünf Sekunden beim Einwurf, Alba fand einen Weg den Ball zu verlieren. 23 Turnover sind im Top-16 der Turkish Airlines Euroleague einfach zu viel. Zum Vergleich: Pana leistete sich nur 13 Ballverluste.
- Marko Banic kann nicht mehr von der Freiwurflinie verfehlen. Die letzten 24 Versuche in der Turkish Airlines Euroleague traf der Big Man. Hack-a-Banic wird es in Zukunft wohl nicht zu sehen geben. Die Serie von Jamel McLean hingegen ist in diesem Spiel bei 33 Versuchen ohne Fehlwurf gerissen.
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