Mit dem vierten Sieg in der Runde der besten 16, haben die Berliner weiterhin alle Möglichkeiten auf ein Weiterkommen ins Viertelfinale der Turkish-Airlines Euroleague. Alba bleibt auf Platz fünf der Gruppe E und kann das Viertelfinale noch aus eigener Kraft erreichen. Für Kaunas gibt es hingegen nur noch rechnerische Möglichkeiten, eine Runde weiterzukommen.
Bei Alba war die Defense wieder einmal der Schlüssel zum Erfolg. Aber auch offensiv wussten die Gastgeber zu überzeugen. Marko Banic (13 Punkte, 5/5 FG, 3/3 FT), Leon Radosevic mit 12 Punkten (6/10 FG) und 6 Rebounds sowie Alex Renfroe (10 Punkte, 8 Assists, 7 Rebounds) spielten enorm stark und ließen Zalgiris ein ums andere mal verzweifeln.
Für die Gäste aus Litauen scorte Arturas Milaknis in der ersten Halbzeit 15 Punkte. Die bessere Verteidigung der Berliner erlaubte dem Shooting Guard im zweiten Abschnitt aber nur noch 3 Punkte. Mit Siim-Sander Vene (12), Darius Songaila (12) und James Anderson (10) scorten noch drei weitere Gäste zweistellig.
Die Reaktionen:
Gintaras Krapikas (Coach Zalgiris): "Uns hat heute einfach die Größe am Korb gefehlt. Gegen eine so gute Mannschaft wie Alba wird es dann sehr schwer. Sie haben in der zweiten Hälfte sehr gut getroffen und unsere Schützen gut verteidigt."
Sasa Obradovic (Coach Alba): "Es war ein ganz großer Sieg für uns. Natürlich haben ihnen zwei Big Men gefehlt, aber wir haben defensiv einen großartigen Job gemacht und unsere Chancen auf die nächste Runde am Leben erhalten."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Alba Berlin geht mit Alex Renfroe, Reggie Redding, Alex King, Leon Radosevic und Marko Banic ins Spiel. Für die Gäste aus Kaunas starten folgende Fünf: Will Cherry, James Anderson, Edgaras Ulanovas, Paulius Jankunas und Darius Songaila.
2.: Banic scort die ersten zwei Punkte für die Albatrosse. Songaila versucht es auf der anderen Seite zweimal und vergibt die Chance zum Ausgleich. Sein dritter Versuch sitzt aber: 2:2.
5.: Boom. Alba hält stark mit. Radosevic dunkt den Ball zur Führung von Alba. Direkt im Anschluss gibt's den Steal, der Angriff verpufft aber. In der Folge pfeifen die Refs drei Fouls in Folge gegen die Berliner, Kaunas kann kein Kapital schlagen: 10:7.
9.: Jonas Wohlfahrt-Bottermann trägt Alba auf seinem Rücken. 8 schnelle Punkte und ein Monsterblock gegen Songaila stehen für den Center schon zu Buche. Ismet Akpinar legt zwei Punkte oben drauf. Alba setzt sich auf 18:11 ab.
14.: Kaunas lässt sich nicht abschütteln. Erst stealt Anderson den Ball, dann legt Siim-Sander Vene einen Wurf nach. Redding stellt den alten 4-Punktvorsprung wieder her: 26:23.
20.: Die Berliner bleiben vorne und King erhöht die Führung um 3 Punkte. Arturas Milaknis nagelt aber direkt den dritten Dreier in Folge rein. Im letzten Angriff scort Banic per Alley-Oop. In die Halbzeit geht's mit 42:37.
24.: Jetzt wird hier zum wiederholten Male sehr kleinlich gepfiffen. Alba kassiert zwei Fouls gegen sich. Aber, wie schon in der ersten Halbzeit, entsteht dadurch kein Vorteil für Zalgiris. Auch offensiv kassiert Alba in Person von Wohlfahrt-Bottermann das Foul. Das Gute: Alba hält die Führung von 47:41.
26.: Höchste Führung von Alba. Redding scort seine Zähler 16, 17 und 18. Vorher setzte Wohlfahrt-Bottermann mit seinem zweiten Block ein dickes Ausrufezeichen. 52:41 für die Albatrosse.
29.: Reggie Redding ist nicht mehr zu stoppen. Erst wird er beim Dreier mit einer Sekunde auf der Uhr gefoult und versenkt zwei Freiwürfe, dann netzt er den nächsten Dreier ein. 23 Punkte hat der Ami schon gescort. 59:45, Alba in Führung.
33.: Ist das schon die Entscheidung? Akeem Vargas nagelt den nächsten Dreier durchs Netz und bei Kaunas geht offensiv gar nichts mehr. Jetzt kommt Frust dazu, Kaunas kassiert ein unsportliches Foul. Alba führt mit 16 Punkten.
38.: Jankunas trifft jetzt den Korbleger mit Foul. Kaunas ist auf 8 Punkte rangekommen. Alba leistet sich unfassbare Ballverluste und Milaknis bestraft die Berliner prompt mit dem Dreier. Radosevic legt aber beim Offensivrebound nach. Zack, auch Renfroe ist am offensiven Brett. Einen Fehlwurf von Redding dunkt der Guard zurück in den Korb. Das war die Vorentscheidung. Alba gewinnt: 80:72.
Alba Berlin vs. Zalgiris Kaunas: Hier geht's zum Boxscore
Der Star des Spiels: Reggie Redding. Der Flügelspieler der Albatrosse lieferte eine überragende Partie ab. Durch das Fehlen der Stützen McLean und Hammonds lag noch mehr Verantwortung auf dem 26-Jährigen. Und Redding enttäuschte nicht. 27 Punkte (6/11 FG, 2/2 3FG, 9/10 FT), 7 Rebounds und 5 Assists standen für ihn am Ende zu Buche.
Der Flop des Spiels: Will Cherry. Der ehemalige NBA-Spieler kam gegen die harte Verteidigung der Berliner nie zum Zug. In 22 Minuten auf dem Feld gelang Cherry rein gar nichts. 2 Punkte (0/4 FG) und 1 Assist sind für einen Point Guard seiner Klasse einfach schlecht.
Das fiel auf:
- Aufgrund der vielen Verletzten im Kader von Alba gab es für einige Spieler, die sonst nicht so oft auf dem Feld stehen, die Chance sich auszuzeichnen. Und besonders Jonas Wohlfahrt-Bottermann zeigte sich von Beginn an extrem motiviert. In seinen ersten drei Minuten streute der Center 8 Punkte und einen Monsterblock gegen Songaila ein und war damit maßgeblich am guten Start der Berliner beteiligt.
- Im ersten Viertel warf Alba nicht einmal von der Dreierlinie. Die Großen unter dem Korb wurden stattdessen erfolgreich in Szene gesetzt. Im Vergleich: Zalgiris schloss das erste Viertel mit 1/4 von jenseits des Perimeters ab.
- Das Fehlen von Zalgiris-Center Robertas Javtokas machte sich im Rebound-Duell bemerkbar. In Halbzeit eins nutzten die Berliner die fehlende Größe des Gegners eiskalt aus. Alba sammelte 17 Rebounds, Zalgiris sicherte sich nur 8 Abpraller. Dieses Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Die Berliner gewannen die Statistik mit 35:17. Auch bei den Assists waren die Hausherren besser. 17-mal führte ein Pass der Berliner zum Korberfolg, Kaunas legte nur 12-mal erfolgreich auf.
- Der Grundstein für den Sieg wurde wieder einmal in der starken Berliner-Verteidigung gelegt. Im dritten Viertel hielt Alba Songaila und Co. bei nur 14 Punkten. Die Führung wurde so bis zum Ende des Spielabschnittes auf 13 Punkte erhöht. Zwar kamen die Litauer am Ende noch einmal gefährlich nah heran, mehr als einen Schrecken jagten sie den Berlinern aber nicht ein.
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