Mike Tyson: "Ich bin ein Stück Dreck"

Von Bärbel Mees
Mike Tyson macht hauptsächlich durch Skandale auf sich aufmerksam
© Getty

Ina Menzer rennt im Supergirl-Kostüm durch Hamburg, Mike Tyson erzählt von seiner Suche nach Sex, Drogen und Geld - und Arthur Abraham trifft sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wladimir Klitschko freut sich derweil auf die Loveparade.

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Universum entschuldigt sich

Nun ja, für Universum läuft es derzeit alles andere als gut. Wir erinnern uns: Erst verliert Ina Menzer gegen Jeannine Garside klar nach Punkten, Firat Arslan erleidet einen Kreislaufkollaps und Jürgen Brähmer muss seinen Kampf kurzfristig aus Verletzungsgründen absagen. Dann erringt Susi Kentikian nur ein technisches Unentschieden und Alexander Alexejew verliert in der zweiten Runde durch K.o.

"Ich kann mich nur entschuldigen. Heute ist alles schief gelaufen, was schief laufen kann", sagte Universum-Vize Dietmar Poszwa in der "Bild". Und auch die Killerqueen bittet um Entschuldigung: "Es tut mir leid für die Fans..."

Catch me if you can

Ina Menzer trauert ihrer Niederlage nicht lange nach, sondern hat offenbar noch genug Zeit und Muße, beim Hamburger Triathlon zu starten.

Der Name ihres Teams: Catch me if you can. Das Outfit: Ein Supergirl-Kostüm. Das Resultat: unbekannt...

Die einzelnen Disziplinen teilte sie sich mit Ex-St.-Pauli-Profi Michel Mazingu-Dinzey (Fahrrad) und dem Vorjahressieger der Jedermann-Sprintdistanz Thilo Fiedler (Schwimmen).

Klitschko auf der Loveparade

Übrigens, wer am 24. Juli auf der Loveparade in Duisburg ist: Wladimir Klitschko wird auch dort sein und unter anderem bei Oli Pocher und Sandy Meyer-Wölden auf einem der 16 Paradewagen vorbeischauen.

Braekhus in Uganda

Während die ganze Welt aufgrund der Fußball-WM zuletzt gedanklich oder tatsächlich in Südafrika weilte, reiste Box-Weltmeisterin Cecilia Braekhus mit der norwegischen Hilfsorganisation "Bring children from streets" nach Uganda.

"Ich hatte vorher viel darüber gelesen. Doch es ist etwas anderes, wenn man das wirklich erlebt", sagte Braekhus, die als Botschafterin des Projektes fungiert, zur "Bild".

"Den Geruch der Kloaken inmitten der holprigen Straßen, den Gestank von Müll und Exkrementen werde ich nicht vergessen. Viele junge Mädchen, die hier leben, prostituieren sich, um über die Runden zu kommen. Auch für sie muss es einen Ausweg aus ihrer Welt - den Lehm- und Wellblechhütten - in eine bessere Welt geben."

Für die Norwegerin kolumbianischen Ursprungs ist klar: "Ich komme wieder. Ich habe es den Kindern in Kampala und Nsumba versprochen."

Tyson will helfen

Auch Mike Tyson will den Menschen helfen. Richtig gelesen, ja Mike Tyson, der Box-Rüpel, der seinen Gegnern gerne mal ein Stück Ohr abgebissen und Haftstrafen wegen Vergewaltigung und Körperverletzung abgesessen hat.

"Meine ersten 44 Jahre waren Müll. Ich schaue in den Spiegel und sage mir: Du bist ein Stück Dreck. Jetzt plane ich, denen zu helfen, die es verdienen."

Woher der Sinneswandel? Auslöser war sicherlich der Tod seiner vierjährigen Tochter Exodus im Mai vergangenen Jahres. Doch schon davor sagte er: "Ich kann niemandem die Schuld geben, nur mir selbst. Ich habe mich auf der Suche nach Geld, Drogen und Sex fast umgebracht."

In welchen Projekten sich Tyson künftig engagieren wird, ist aber noch nicht bekannt. Wir sind gespannt.

Sturm gegen Unbekannt

Felix Sturm trifft am 4. September auf Marco Antonio Rubio. Glaubt er, denn der Mexikaner hat kurz zuvor einen anderen Fight und weiß nichts von einem festen Termin mit Stürmchen.

"Wir haben alle Parteien informiert, dass es derzeit weder einen unterschriebenen Vertrag noch Interesse an dem Kampf gibt. Rubio kämpft bereits am 14. August in Mexiko", sagt sein Manager Louis Mesorana.

Tja, der Comebackversuch nach der Trennung von Universum und Babypause läuft nicht so optimal an: Sturm steht jetzt erstmal wieder ohne Gegner da. Oder doch nicht?

"Wir haben einen großen Trumpf in der Hinterhand. Wenn es mit Rubio nicht klappt, kommt es zu einer Titelvereinigung", sagte der Weltmeister, dem nach eigenen Angaben eine schriftliche Zusage vorliegt.

Champions der Konkurrenz-Verbände sind Sebastian Sylvester aus Greifswald (IBF) und der Argentinier Sergio Gabriel Martinez (WBC). Der Titel der WBO ist vakant.

Abraham meets Merkel

Regieren wird überbewertet. Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ es sich nicht nehmen, das renovierte Trainingsgelände am Kienbaum zu besichtigen und stattete Arthur Abraham dabei einen Besuch ab. Der war hellauf begeistert.

"Ich habe ihr ein Paar meiner Mini-Boxhandschuhe gegeben. Sie hat versprochen, sie an einem speziellen Platz in ihrem Büro aufzuheben. Ich hoffe, die Handschuhe bringen ihr Glück - in der Politik muss man sich schließlich auch ab und zu durchboxen. Für mich war es eine große Ehre, die Kanzlerin zu treffen. Wir haben über viele interessante Themen gesprochen."

Für Abraham selbst wird es langsam ernst: Am 2. Oktober steht sein dritter Kampf im Super-Six-Turnier an - und er muss gewinnen, um sich nach der Niederlage gegen Andre Dirrell im März seine Siegchancen zu erhalten.

Alle Infos zum Super-Six-Turnier

Manager Wilfried Sauerland fordert: "Es ist klar, dass sich nach dem letzten Kampf einiges ändern muss. Sowohl von der Einstellung her als auch im boxerischen, taktischen Bereich."

Und er hat auch schon eine Idee, wie es funktionieren soll: "Arthur geht die ersten Runden zu langsam an. Außerdem boxt er im Grund genommen jedes Mal das Gleiche. Inzwischen können sich die Gegner darauf einstellen. Es ist wichtig für Arthur, einiges zu trainieren, womit der Gegner nicht rechnet. Er hat ja das Talent dazu." Und noch mehr als zwei Monate Zeit, diese Forderungen umzusetzen.

Hoffnungsschimmer für Universum

Juan Carlos Gomez will wieder zurück zu seinem alten Boxstall. Der Grund: Sein bisheriger Promoter Ahmed Öner, von dem er schwer enttäuscht ist.

"Von Ahmet Öner bekomme ich noch 1,5 Mio Euro Börsen. Für die letzten drei Kämpfe habe ich gar kein Geld bekommen. Er hat mich mit leeren Händen nach Miami zurückgeschickt", beschwert sich der 36-jährige Schwergewichtsboxer bei der "Bild".

Öner jedoch kontert direkt: "Wir schulden Juan gar nichts. Er hat mit uns die höchsten Börsen seiner Karriere kassiert. Im Übrigen haben wir einen Vertrag mit Gomez. Er soll gerne bei Universum kämpfen, dann pochen wir auf Prozente."

Gomez aber lässt sich keineswegs einschüchtern, denn: "Mein Vertrag mit Arena Boxpromotions endete mit dem Klitschko-Kampf. Vor meinem letzten Kampf in Hattersheim am 4. Juni 2010 wurde ich von irgendwelchen Türken bedroht, sollte einen Kampfvertrag bei Arena für die nächsten drei Jahre unterzeichnen. Das habe ich natürlich nicht gemacht."

Öners nächster Konter: "Ich weiß nicht, was in Juan gefahren ist. Er muss unter Realitätsverlust leiden, anders kann ich mir das nicht erklären. Ich kenne ihn ja schon sehr lange und bin bei ihm eigentlich auch immer auf alles vorbereitet, aber ich hätte nicht erwartet, dass er so dumm ist, mich öffentlich zu verleumden und zu bedrohen."

Alle Box-Highlights im Überblick

Filmstar Henry Maske

Henry Maske ist nervös. Warum? Weil am 7. Oktober der Max-Schmeling-Film in die Kinos kommt - mit Maske in der Hauptrolle.

Es ist zwar noch etwas hin, doch der Gentleman gestand bereits jetzt der "BamS": "In den vergangenen Tagen gab es für mich Momente, da fühlte ich mich wie zu Zeiten meiner Wettkampfvorbereitungen. Ich spürte die Unruhe, stellte mir Fragen und bekam noch keine Antwort. Die gibt es in diesem Fall erst nach der Premiere."

Brähmer gegen Hopkins?

Jürgen Brähmer gibt nicht so schnell klein bei. Das ganze Trara mit dem Gericht, jetzt die Verletzung kurz vor seinem Kampf gegen Alejandro Lakatos, den er absagen musste - aber er hat noch ein Ziel.

"Man hat ja seine Träume. Einer davon ist Bernard Hopkins. Das reizt mich sehr und es wäre eine tolle Aufgabe", sagt er auf "boxen.de". Da lehnt er sich aber weit aus dem Fenster...

Pavlik muss abnehmen

Kelly Pavlik hat sich nun doch gegen einen Wechsel der Gewichtsklasse entschieden.

Der ehemalige Mittelgewichts-Weltmeister hatte mit dem Supermittelgewicht geliebäugelt, laut "vindy.com" aber nun einen Kampf gegen Julio Cesar Chavez ins Auge gefasst.

Im Gespräch ist der 4. Dezember. Die Entscheidung, doch nicht eine Gewichtsklasse aufzusteigen, bringt The Ghost ernährungstechnisch nun aber ordentlich in die Bredouille.

Schon vor seinem letzten Kampf gegen Sergio Martinez musste Pavlik sage und schreibe 14 Kilogramm abspecken. Helfen soll ihm nun ein Ernährungscoach, um genau das in Zukunft zu verhindern. Weg mit Schokolade und Fast Food!

Mexikaner Rubio sagt Sturm ab