Durchfall statt Durchbruch
Das Kasachstan-Abenteuer hatte für Jürgen Brähmer leider kein Happy-End. Es gab zwar keine Niederlage gegen Beibut Shumenow, nein, der Vereinigungs-Kampf fand überhaupt nicht statt. Warum? Weil Brähmer nach dem Abendessen im Hotel an schwerem Durchfall litt und sich wieder auf den Weg nach Deutschland machen musste.
Verärgert ist darüber Interims-Weltmeister Nathan Cleverly, der eigentlich gegen den Sieger des abgesagten Kampfes um den WM-Tital boxen wollte. "Ich jage dem Kampf gegen Brähmer schon lange hinterher und ich habe langsam die Nase voll davon, immer auf ihn zu warten. Das bringt meinen ganzen Zeitplan durcheinander", beschwerte sich Cleverly auf "eastsideboxing". Glücklich ist dagegen Shumenow. Er hat immerhin noch kurzfristigen Ersatz gefunden und schlug William Joppy in der sechsten Runde k.o.
Hopkins - Pascal ,Teil II
Bernard Hopkins bekommt nach dem Unentschieden erneut die Chance, gegen Jean Pascal zu boxen. "Das WBC-Board hat übereinstimmend einen erneuten Kampf zwischen dem WBC Champion Pascal und Emeritus Champion Hopkins gefordert. Der Sieger des Fights wird anschließend auf Chad Dawson treffen", gab WBC-Präsident Jose Suleiman bekannt.
Hopkins hatte den Refight sofort gefordert und an Pascals Ehre appelliert: "Wenn dieser Typ Rückrat hat und seine Würde und Selbstbewusstsein behalten will, dann muss er noch mal gegen mich kämpfen. An seiner Stelle wäre ein weiterer Fight die einzige Möglichkeit, mir weiterhin in die Augen sehen zu können." Übrigens ist Hopkins vor kurzem 46 Jahre alt geworden - wir gratulieren herzlichst.
Kampfabend für Sauerland-Quartett
Das wird kein leichter WM-Kampf für Yoan Pablo Hernandez: Der Kubaner, der im Dezember Ali Ismailov k.o. geschlagen und sich dadurch das Pflichtherausforderungsrecht bei der WBA gesichert hat, steigt am 12. Februar gegen Interims-Weltmeister Steve Herelius in den Ring.
Der Franzose hatte im Juli vergangenen Jahres Firat Arslan deutlich in die Schranken gewiesen. "Da hat er gezeigt, dass er ein starker Boxer ist. Er schlägt viel, ist sehr aktiv. Doch seine Deckung hat auch eine Menge Lücken. Das ist meine Chance", sagte Hernandez. Am selben Abend boxen auch Alexander Frenkel, Francesco Pianeta - und Arthur Abraham.
Der King schiebt nach seinen beiden Niederlagen gegen Andre Dirrell und Carl Froch einen Aufbaukampf gegen den Kroaten Stjepan Bozic (36 Kämpfe, 24 Siege, 4 Niederlagen) ein, bevor er am 14. Mai im Super-Six-Turnier auf Andre Ward trifft.
"Ich möchte keinen Rost ansetzen. Daher der Kampf gegen den Kroaten. Sonst wäre mir die Pause bis zum wichtigen Kampf gegen Andre Ward zu lang", erklärte Abraham in der "Bild am Sonntag".
Erst abnehmen, dann zerstören
Felix Sturm dürfte mal wieder beim Abnehmen sein, schließlich naht sein Kampf gegen Ronald Hearns (19. Februar). "Ich nehme zwischen den Kämpfen bis zu zwölf Kilo zu, esse dann auch zwischen 3000 und 3500 Kalorien am Tag. Wenn ich anfange, mich auf einen Kampf vorzubereiten, reduziere ich auf 1200 Kalorien. Dann kann es sein, dass ich auch mal zickig werde und den Frust an einem Sandsack oder meinem Trainer auslasse", erklärte Sturm bei seinem Besuch in der "Bild"-Redaktion.
Egal, Hauptsache, Sturm besiegt Hearns. "Jeder weiß, dass Marvin Hagler mein Idol ist. Der Kampf zwischen Hagler und Ronalds Vater Thomas war ein brutaler Krieg und einer der besten Fights in der Geschichte. Aber Hagler hat Hearns zerstört - und genau das werde ich mit seinem Sohn tun", kündigte Sturm auf "fightnews" an. Wir sind gespannt.
Handverlesenes Gemüse
Odlanier Solis und Witali Klitschko haben sich inzwischen geeinigt: Am 19. März steigen sie gegeneinander in den Ring. Das ist aber kein Grund für Solis-Promoter Ahmet Öner, den Trashtalk einzustellen. Im Gegenteil: Er feuert eifrig weiter gegen den ukrainischen Champ.
"Er wird an seiner Arroganz, Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit ersticken. Er ist ein schwacher Weltmeister, der nur schwache Gegner geschlagen hat. Seit seinem Comeback 2008 hat Witali nur handverlesenes Gemüse geboxt. Er hat sich als überlegenen Weltmeister gefeiert, dabei ist er nur der Einäugige unter den Blinden", sagte Öner.
David Haye gegen Witali Klitschko?
Apropos Klitschkos. Da wäre ja noch das unsägliche Verhandlungs-Wirrwarr mit David Haye. Dessen Manager Adam Booth hat nun eine neue Idee für seinen Schützling: Einen Fight gegen den Sieger Solis-Klitschko. "Ich hoffe, dass Witali dort unten über größere Kronjuwelen verfügt als sein Bruder, der lieber in die Politik gehen und dort als Tatsachenverdreher arbeiten sollte", so Booth gegenüber dem "Daily Express".
"Der Kampf um den WBC-Titel zwischen Witali Klitschko und Solis ist sehr interessant, denn wenn Witali gewinnt, würde David ihn gerne herausfordern. Wenn Solis gewinnt, wäre es ein Rematch ihres Kampfes bei den Amateurweltmeisterschaften, wo Solis gewonnen und David Silber geholt hat. Das wäre ein toller Fight." Der Kampf gegen Wladimir Klitschko hingegen sei gestorben, ließ Booth verlauten.
Irgendwie, irgendwo, irgendwann...
IBF-Interkontinental-Champion Benjamin Simon (20-1-0) ist mehr als heiß darauf, Weltmeister Sebastian Sylvester vor die Fäuste zu bekommen.
"Sag mir einfach wann und wo, und ich knall dir den Sylvester aus dem Ring. Ich will meine Chance, und wenn ich sie bekomme, werde ich sie auch nutzen! Ich stehe jederzeit für jeden Weltmeister als Herausforderer zur Verfügung", machte Simon gegenüber "boxen.de" deutlich."Sylvester sollte lieber mich boxen als irgendwelche Typen, die keiner kennt und die er nur boxt, weil er weiß, dass er sie schlägt. Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, dass mein Team dafür sorgen wird, dass ich noch in diesem Jahr um einen Titel boxen werde - und dann bin ich endlich Weltmeister."