"Es liegt noch harte Arbeit vor uns." Besser als Ulli Wegner konnte man den Auftritt von Arthur Abraham in Oldenburg gar nicht zusammenfassen. Eigentlich wollte der ehemalige Champion ein Zeichen setzen, bevor es wohl im Januar oder Februar zum dritten Duell mit WBO-Weltmeister Robert Stieglitz kommt.
Doch das gelang dem 33-Jährigen gegen den tapfer kämpfenden Giovanni de Carolis kaum. Nach dem für Abraham typisch abwartenden Beginn, während dem er häufig den Rückwärtsgang einlegte, wurde der Favorit zwar aktiver.
Allerdings ließ Abraham mal wieder die Explosivität vermissen, die ihn einst berühmt gemacht hatte. Selbst nach hoffnungsvollen Kombinationen ging er nicht nach und ließ De Carolis genügend Zeit zum Verschnaufen. Dass er trotzdem nie in Gefahr geriet, lag eher am Gegner, dem schlicht und ergreifend die boxerischen Mittel fehlten.
Abraham: "Ich bin bereit für die WM"
Zumindest bewies de Carolis Durchhaltevermögen und war darüber im Anschluss sichtlich stolz: "Ich bin zufrieden, dass ich mich gegen Arthur Abraham so gut geschlagen haben. Ich habe ihm gesagt, dass er ein toller Boxer ist."
Ob so eine Leistung allerdings ausreicht, um Stieglitz zu entthronen, darf bezweifelt werden. "Ich bin bereit für die WM. ich will noch einmal Weltmeister werden. Dafür trainiere ich täglich Tag und Nacht", gab sich zumindest Abraham selbstbewusst.
Erfolg für Culcay
Vor Abrahams Erfolg hatte sich bereits Jack Culcay seinen Gürtel zurückgeholt. Das Halbmittelgewicht darf sich nach seinem einstimmigen Punktsieg gegen Guido Nicolas Pitto wieder Intercontinental-Meister der WBA nennen.
Die erfolgreiche Revanche für die Pleite im Frühjahr war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Nachdem Golden Jack in der achten Runde ein Feuerwerk abbrannte und den Argentinier am Rande eines Niederschlags hatte, brachte Pitto seinerseits Culcay in der Folgezeit in Bedrängnis.
Die letzten Runden waren ein offener Schlagabtausch, mit dem besseren Ende für den Deutschen. "Ich habe für den Kampf sechs Monate trainiert und alles gegeben. Diesmal hat es gereicht", so Culcay.