Pacman: WM-Titel bei Comeback

Von Tim Holzwarth
Manny Pacquiao war bereits in acht verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister
© getty

Manny Pacquiao siegte bei seiner Rückkehr in den Ring in Macao problemlos nach Punkten. Gegen Brandon Rios behielt die philippinische Legende dank der Schnelligkeit stets die Oberhand und holte sich verdient den WBO-Weltmeistertitel im Weltergewicht zurück.

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Am Ende stand ein einstimmiges Urteil der Punktrichter zu Buche. Mit 120-108, 119-109 und 118-110 entschied Pacquiao den Kampf für sich. Nach seiner schweren K.o.-Niederlage gegen Manuel Marquez im Dezember 2012 hatten nicht wenige den Amerikaner Rios als durchaus gefährlichen Gegner eingestuft.

Pacqiao aber ließ von Beginn an keine Zweifel daran aufkommen, wer den Kampf kontrolliert. Er begann stark, spielte direkt seinen Schnelligkeitsvorteil aus, was dem sieben Jahre jüngeren Rios sichtlich Probleme bereitete.

Die meisten Treffer landete Pacquiao aus der Halbdistanz, nur gelegentlich konnte der Amerikaner ihn zum offenen Schlagabtausch zwingen und auch da hatte er dank seiner schnelleren Hände das bessere Ende für sich.

Nur in der siebten und achten Runde versprühte Rios im Infight etwas Gefahr, war aber spätestens in der neunten Runde aufgrund zweier Cuts unter beiden Augenbrauen sichtlich gezeichnet. Der Amerikaner versuchte viel, konnte sich Pacquiao aber bis in die Schlussrunde nicht zurechtlegen.

Doppelt so viele Treffer

Dafür war Pacquiao, der bereits in acht verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister war, einfach zu schnell unterwegs. Auch die Schlagstatistik sprach klar für den 34-Jährigen.

Insgesamt landete er fast doppelt so viele Treffer wie sein Gegenüber. Dass es nicht für einen Knockout reichte, lag einzig daran, dass der Pacman bei all seiner Schnelligkeit nicht genug Power hinter seine Schläge brachte.

"Er ist sehr schnell. Seine Power war nicht so beeindruckend, seine Schnelligkeit hat mir aber Probleme bereitet", musste Rios nach dem Kampf zugeben.

Pacquiao selbst zeigte sich erleichtert und zufrieden mit dem Verlauf des Duells. "Ich bin sehr glücklich darüber, dass meine Zeit noch nicht vorbei ist", sagte er.

"Symbol für die Wiederauferstehung"

Sein Trainer Freddie Roach hätte gerne den Knockout gesehen, zeigte sich aber zufrieden mit dem Kampf seines Aushängeschilds. "Manny hat ihn vom Haken gelassen, ich wollte den Knockout und er lag in der Luft, aber ich war trotz allem sehr glücklich über die Art und Weise wie er agiert hat", erklärte Roach.

Seinen Sieg widmete er dabei seinen Landsleuten auf den Philippinen, die mit den schweren Folgen des Taifuns Haiyan zu kämpfen haben. "Hier geht es nicht um mein Comeback. Mein Sieg ist ein Symbol für die Wiederauferstehung meines Volkes nach einer Naturkatastrophe und einer großen Tragödie", so der neue WBO-Gürtelträger.

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