Ruslan Chagaev darf sich mit 35 Jahren noch einmal einen goldenen Schwergewichts-Gürtel umbinden. Der Usbeke setzte sich in Grosny in einem engen Kampf über die volle Distanz gegen den US-Amerikaner Fres Oquendo durch und darf sich durch den Punktsieg fortan WBA-Weltmeister nennen.
Nach zwölf Runden werteten die Kampfrichter den Fight mit 115-113, 115-113 und 114-114 zu Gunsten von Chagaev.
Der Gürtel ist dennoch nicht der des "wahren" WBA-Champions. Durch Wladimir Klitschkos Status als Super Champion war der Titel des "regulären" Weltmeisters jedoch vakant gewesen.
Am Ende fiel das Urteil in Tschetschenien knapp aus, viel knapper als gedacht. Chagaev, der mit zehn Kilo mehr als sein Gegner in den Ring stieg, konnte zwei der drei Punktrichter nur hauchdünn von einem Urteil zu seinen Gunsten überzeugen.
Zuvor war der ursprünglich für den 7. Juni geplante WM-Kampf um vier Wochen nach hinten verschoben worden, um den Athleten mehr Zeit zur Vorbereitung zu verschaffen. "Vom technischen Aufwand und der Produktion her wird es die größte Inszenierung, die Boxfans je gesehen haben", versprach Promoter Timur Dugazaev im Vorfeld. "Wir werden einen würdigen Rahmen für diesen großen Kampf finden."
30.000 Zuschauer in Grosny
Die äußeren Bedingungen waren bei einem vollen Haus und 30.000 Zuschauern in der Achmat-Arena von Grosny dabei in der Tat gegeben. Chagaev und Oquendo lieferten dem Publikum einen ausgeglichenen Kampf über die volle Distanz, jedoch ohne große Highlights.
Der neue Weltmeister steht damit nach 2007 bis 2009 erneut an der Spitze des WBA-Schwergewichts - wenn da nicht Super-Champion Wladimir Klitschko wäre.