Alvarez schlägt schwachen Lara

Von Adrian Bohrdt
Kleiner Ausflug ins Wrestling: Alvarez nimmt Lara "auf die Hörner"
© getty

Der Mexikaner Saul Alvarez hat in einem packenden Fight den Kubaner Erislandy Lara nach Punkten bezwungen. Nachdem Floyd Mayweather Jr. und Miguel Cotto die Junior-Middleweight-Division verlassen haben, ist Alvarez damit der beste Boxer dieser Klasse - auch wenn es um keinen Titel ging.

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Dabei zeigte der 23-Jährige im Vergleich zu seiner deutlichen Niederlage gegen Mayweather im vergangenen September, eine deutlich verbesserte Leistung und hatte vor allem im technischen Bereich eine klare Steigerung vorzuweisen.

"Ich bin hier her gekommen, um zu kämpfen, nicht um zu rennen. Man gewinnt nicht, indem man wegrennt, sondern indem man zuschlägt", gab er anschließend zu Protokoll.

Lara wirkte vor 14.239 Zuschauern in der MGM Grand Garden Arena von Las Vegas zu Beginn aktiver und setzte Alvarez unter Druck, doch der Mexikaner ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Ab der fünften Runde übernahm Alvarez komplett das Kommando und konnte mit vielen Körpertreffern gegen einen scheinbar überforderten Lara Punkte sammeln.

Seine Schläge waren deutlich härter als die des Kubaners, der viel mit Laufarbeit wettmachen wollte und häufig mit dem Rücken in den Seilen stand.

Mit 117:111, 115:113 und 113:115 werteten die Ringrichter den Kampf zugunsten des Mexikaners, der mindestens 1,5 Millionen Dollar sowie einen Teil der Pay-per-View-Einnahmen erhält. Lara kassiert eine Million Dollar.

Lara enttäuscht

Der Kubaner enttäuschte im Ring aber über weite Strecken. Seine Schläge kamen oft ohne Power und seine permanenten Versuche, auszuweichen, waren ermüdend anzuschauen. "Ich war nicht frustriert. Ich wollte ihn unter Druck setzen und das ist mir gelungen", so Alvarez.

In der siebten Runde erwischte der Mexikaner Lara schließlich über dem rechten Auge. "Nein, der Cut hat mich nicht gestört. Das ist ja kein Baseball hier, das ist Boxen und sowas passiert", stellte Lara klar. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits deutlich nachgelassen. Mehrere Körpertreffer in der achten Runde machten Lara zusätzlich zu schaffen und in der zwölften Runde entging er nur knapp dem Knockout.

Alvarez: "Lara wollte nicht kämpfen"

"Ich wollte mit einem guten Geschmack im Mund gehen, deshalb bin ich gekommen, um zu kämpfen", so Alvarez, der im März bereits Alfredo Angulo geschlagen und mit seiner Aggressivität auch spät im Kampf beeindruckt hatte, weiter: "Lara wollte nicht kämpfen. Er ist ein toller Boxer und ich respektiere ihn. Aber er muss mehr effektive Punches setzen."

Dem wollte sein Gegenüber allerdings nicht zustimmen: "Ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass ich gewonnen habe. Ich hatte das Gefühl, den Kampf komplett zu kontrollieren. Es schien, als würde er überhaupt nichts machen. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich ihn vor seinen Leuten habe schlecht aussehen lassen. Jeder weiß, dass ich den Kampf eigentlich gewonnen habe, egal was sie sagen."

Der 31-Jährige hatte Alvarez zuvor monatelang immer wieder beleidigt und gestichelt und vor dem Kampf angekündigt, den Mexikaner "durch die kubanische Boxschule" zu bringen. Trotz der Niederlage darf Lara seinen Titel behalten, da Alvarez einem Titelkampf im Vorfeld nicht zugestimmt hatte.

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