Nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Mirko Larghetti hatte Huck getönt, dass er ins Schwergewicht aufsteigen und dort Wladimir Klitschko vermöbeln wolle. "Das sollte Marco lassen", mahnte Schulz jetzt gegenüber der "AZ": "Er kann sicher bei den schweren Jungs mithalten, aber nicht gegen Klitschko. Der ist ihm physisch und boxerisch einfach zu überlegen."
Immerhin rede man hier "von 20 Kilo gewachsener Muskelmasse, die Klitschko mehr hat. Oder um es ganz plakativ zu sagen: Wladimir würde Huck den Kopf runterhauen. Solche Schläge wie Huck gegen Larghetti nehmen musste, der - zu Marcos Glück - nicht hauen kann, davon steckt er von Klitschko nicht einen weg." Darüber hinaus mache Huck "viel zu viele Fehler, um sich mit Klitschko zu messen".
Schulz spricht aus eigener Erfahrung, 1999 musste er nach einem Kampf gegen Klitschko mit Verdacht auf Hirnschäden ins Krankenhaus. "Wladimir hat mich regelrecht auseinandergenommen", erinnerte sich der 45-Jährige: "Das war am Ende ein sehr ungleicher Kampf, und in seinen Fäusten steckt wirklich brutaler Dampf. Und den Wladimir von damals kann man nicht mit dem Wladimir von heute vergleichen. Er hat sich im Laufe der Jahre extrem entwickelt."
Hucks unerwarteter Rückfall
Huck dagegen leistete sich gegen Larghetti, als er sich unerwartet schwer tat, einen Rückfall in alte Zeiten: "Er ist wieder in Muster zurückgefallen, von denen ich dachte, er hätte sie längst überwunden. Er donnert nur rein, nimmt bei den Schlägen selber das Kinn hoch, exponiert sich damit für Konter. Jeder technisch versierte Boxer freut sich auf genau solche Fehler."
Zumindest aber habe der gebürtige Serbe mit seinen vollmundigen Ankündigungen die Werbetrommel gerührt: "Normalerweise würde man doch über so einen Kampf gegen Larghetti, der wirklich nur ein Aufbaugegner ist, gar nicht reden. Aber dadurch, dass er Klitschko schlecht macht und herausfordert, entsteht ein Interesse, das der Kampf normalerweise gar nicht verdient. Die PR-Maschine von Huck, die funktioniert."