Seine eigene Sicherheit in Hannover auf dem Weg zum Ring vertraut Arthur Abraham der Security an, doch im Seilgeviert verlässt sich der Weltmeister lieber auf seine eigenen Fäuste. Schließlich ist der WBO-Champion im Super-Mittelgewicht gegen Martin Murray aus Großbritannien am Samstag klarer Favorit, der Engländer soll auf dem Weg zu einer geplanten Titelvereinigung nicht zum Stolperstein werden.
Bis Ende 2017 steht der gebürtige Armenier noch beim Team Sauerland unter Vertrag, zwei Jahre bleiben Abraham also noch für die Erfüllung seines letzten Karrieretraums. "Das würde alles toppen, das ist es, was mich noch antreibt", sagte der 35-Jährige vor dem Fight in der TUI-Arena.
Umso erleichterter ist der Wahl-Berliner, dass sein langjähriger Coach Ulli Wegner nach einem Achillessehnenriss zumindest schon wieder in Ringnähe humpeln kann. Denn auch für den mittlerweile 73 Jahre alten Trainerfuchs könnte es ein ganz besonderer Abend werden - wenn sein Schützling den 100. WM-Kampf seines Betreuers siegreich zu Ende bringt.
Wegner warnt vor Murray
Auch den Oldie reizt die Titelvereinigung: "Bisher war mir das bei den Männern nur mit Sven Ottke vergönnt. Arthur kann jetzt zeigen, dass er immer noch ein großer Champion ist." Aber Wegner warnt auch vor den sportlichen Fähigkeiten von Murray, der 33-Jährige hat immerhin 32 seiner 35 Profikämpfe gewonnen. "Wir müssen bestmöglich vorbereitet sein, um diesen Mann zu schlagen", erklärte Wegner.
Bestens vorbereitet auf die neue Sicherheitslage nach der Absage des Fußball-Länderspiels am Dienstag zwischen Deutschland und den Niederlanden in der nur zehn Kilometer entfernten WM-Arena am Maschsee soll auch das Wachpersonal sein. "Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit den Behörden und werden alle erforderlichen Maßnahmen der aktuellen Situation anpassen", sagte Promoter Kalle Sauerland.
Abraham-Kontrahent Murray, gestählt durch einen fünfjährigen Gefängnisaufenthalt, hat wie der Titelverteidiger keine Bedenken. "Auch ich will diesen Kampf unbedingt machen", sagte er. Gewinnen will er ihn natürlich auch: "Dreimal bin ich auf dem Weg zum WM-Thron gescheitert, dieses Mal setze ich mir endlich die Krone auf."