"Bevor solch ein osteuropäischer Roboter, der sich zu aller Ironie auch noch "Cobra" nennt, Weltmeister wird, muss ich ihn aus dem Weg räumen", zeigte sich Chisora wenige Tage vor seinem Abflug nach Hamburg gewohnt selbstsicher. "Damit tue ich doch allen einen Gefallen. Wer will schon sehen, wie sich Pulev den Titel holt? Wenn er gegen mich K.o. geht, ist mit Sicherheit die Freude riesengroß."
Vor allem die Zusammenarbeit mit Trainer Hussein sorgt beim Briten für neue Angriffslust. "Ich habe nur noch wegen des Geldes geboxt, man muss ja vorsorgen! Dann habe ich meinen aktuellen Trainer Hussein kennengelernt und es hat geklickt. Meine Leidenschaft für den Sport war zurück", erklärte Chisora. Deshalb werde er bald vor der Chance stehen, "erneut um eine WM zu boxen", so der Linksausleger weiter. Das Duell in der Hamburger Barclaycard Arena soll erst der Anfang sein.
Kein Fight gegen Klitschko
Nach einem Sieg über Pulev soll es für den Briten wieder Richtung WM-Titel gehen. Sein letztes Duell um das ganz große Gold hatte Chisora noch gegen Vitali Klitschko verloren. Für den Briten ist dies rückblickend allerdings kein Problem mehr. "Ich habe dem Publikum einen echten Fight geboten und wurde nicht jämmerlich ausgeknockt, wie Pulev. Außerdem war und ist Vitali deutlich stärker als Wladimir", erklärte der 32-Jährige weiter.
Ein Duell gegen den jüngeren Bruder der Klitschkos schließt Chisora allerdings aus. "Wladimir wird im Juli erneut seinen Hintern von Fury versohlt bekommen und dann zurücktreten", so der Schwergewichtler. "Ich lege meinen Fokus auf die "neue Generation" von Champions. Nach Pulev ist Anthony Joshua an der Reihe. Und schließlich will ich mich noch bei Fury revanchieren. Tyson, ich bin nicht mehr der lethargische Typ, den Du 2014 vorgeführt hast. Wenn wir uns noch einmal im Ring begegnen, wird die Sache anders ausgehen."
Zunächst soll laut Chisora allerdings eine Show in Hamburg folgen. "Wenn ich Dienstagmorgen in den Flieger in Richtung Hamburg steige, lege ich den Schalter um. Aus Dr. Jekyll wird Mr. Hyde, wenn man so will. Ich hoffe, dass nichts Schlimmes passiert, doch eines verspreche ich: Pulev wird am Boden liegen", kündigte der Mann von der Insel an.