Brähmer ledert gegen Box-Verband

Von SPOX
Jürgen Brähmer hat deutliche Kritik am DBV geübt
© getty

Jürgen Brähmer hat deutliche Kritik am deutschen Boxsport-Verband DBV geübt. Der Verband sei kleinkariert und verheize die Talente. Außerdem hält er es für abenteuerlich, wie der Verband personell aufgestellt ist.

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Einst war Deutschland im Boxen besser als Großbritannien. Heute halten die Briten 15 WM-Titel, für Deutschland hat lediglich Halbschwergewichtler Jürgen Brähmer die Krone auf.

"Die machen es uns vor: Dort arbeiten Profis und Amateure zusammen. Das zahlt sich in beiden Lagern aus. Nur in Deutschland sperrt sich der Amateur-Verband DBV dagegen und sieht die Profis als Feinde. Das kleinkarierte Getue ärgert mich", sagte Brähmer der Sport Bild.

Die Qualität sei im deutschen Nachwuchs durchaus vorhanden, findet der 37-Jährige. Aber der Verband jage die Boxer zu einem Wettkampf nach dem anderen. "Sie haben keine vernünftige Vorbereitung mehr. Die werden verheizt, und die Entwicklung bleibt auf der Strecke", so Brähmer.

Sportdirektor ist ein Ruderer

Der gebürtige Stralsunder wirft dem DBV außerdem vor, seine Boxer mit fragwürdigen Verträgen auszustatten. "Mehrere Kaderathleten haben sich mir anvertraut", erklärte Brähmer: "Die Boxer bekommen nur befristete Verträge bei der Bundeswehr. Durch die kurzen Laufzeiten haben die Sportler keine Absicherung, bangen um ihre Existenz, stehen nur noch unter Strom. Die können sich gar nicht mehr richtig entwickeln."

Ein Grund für die Brähmers Meinung nach schlechte Arbeit im Verband sieht er darin, wie dieser personell aufgestellt ist. Mit Michael Müller ist ein Mann Sportdirektor, der eigentlich vom Rudern kommt.

"Ich finde es sehr abenteuerlich, wenn dort Personen Entscheidungen treffen, die aus einer ganz anderen Sportart kommen und offensichtlich keine Expertise im Boxen haben", so der Weltmeister.

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