Schwergewichts-Weltmeister Fury hatte in den letzten Wochen die Boxszene in Atem gehalten. Nachdem er zweimal den Rückkampf gegen Wladimir Klitschko (Ukraine) platzen ließ, kündigte der 28-Jährige seinen Rücktritt an, um diesen kurz danach wieder zurückzunehmen. Zudem räumte der 2,06-m-Riese Kokain-Konsum und Selbstmordgedanken ein.
"Er hat alles, was man zum Leben braucht. Aber er ist auf einem Selbstzerstörungs-Trip", sagte Peter Fury. "Ich glaube nicht, dass er abhängig von Drogen ist. Was immer er genommen hat, letztendlich ist eine Folge seiner Depression", sagte der Onkel.
Der britische Boxverband BBBofC erörtert am 12. Oktober den Fall des skandalumwitterten Profi-Boxers. Wahrscheinlich ist eine Sperre, nachdem der Brite zusätzlich am 22. September bei einer Trainingskontrolle positiv auf Kokain getestet worden war.
Positive Probe schon 2015
Fury soll aber auch schon vor seinem Sieg gegen Klitschko mit dem anabolen Steroid Nandrolon erwischt worden sein. Nach seinem Sieg über Klitschko im November 2015 wurde der Brite Mehrfach-Champion und ist jetzt noch Titelträger der WBO und Superchamp der WBA.
Peter Fury sprach sich dafür aus, dass die Gürtel während der Krankheit freigestellt werden und andere Boxer um die Titel kämpfen können. "Aber wenn er wieder gesund wird, sollte er die Chance haben, sofort um die Titel zu boxen", sagte der Coach.
WBA-Präsident Gilberto Mendoza äußerte sich verhalten. "Wir haben ein Verfahren gestartet, in dem Tyson Fury angehört wird", meint der Verbandschef. Er könne nicht sagen, was aus den Titel wird, "aber die Substanz, die bei ihm gefunden wurde, ist verboten. Und das müssen wir berücksichtigen", sagte Mendoza.