Schwergewichtsboxer Wladimir Klitschko glaubt nicht an einen Erfolg der mit 50 Millionen US-Dollar dotierten "World Boxing Super Series", die ab September frischen Wind ins kriselnde Profiboxen bringen soll.
"Das klingt nach einer aufgeblasenen Idee, die sich im großen Stil nicht umsetzen lässt", sagte der 41 Jahre alte Ukrainer in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus: "Es gab in der Vergangenheit schon mal ein ähnliches Format, das komplett gefloppt ist."
Bei der weltweiten Serie sollen pro Jahr in zwei Gewichtsklassen die besten acht Boxer im K.o.-Format gegeneinander antreten. Die Fights werden weltweit in Top-Arenen veranstaltet. Mit den vier großen internationalen Profibox-Verbänden WBA, WBO, WBC und IBF soll es eine enge Kooperation geben.
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"Internationale Topleute werden bei dem Format nicht mitmachen", sagte Klitschko: "Sie können auf ihren eigenen Veranstaltungen und mit ihren eigenen internationalen TV Partnern, Sponsoren und Ticketeinnahmen deutlich mehr verdienen." So wie bei seinem WM-Kampf am 29. April in London gegen den britischen Weltmeister Anthony Joshua.
Als Mitgestalter der neuen Serie gilt Box-Manager Kalle Sauerland. Der Sohn von Boxstall-Gründer Wilfried Sauerland und Geschäftsführer vom Team Sauerland feilte zweieinhalb Jahre an dem Konzept. Sauerland hatte schon die Idee zum Super-Six-Turnier gehabt, bei dem von 2009 bis 2011 die besten sechs Supermittelgewichtler um Arthur Abraham gegeneinander geboxt hatten. Der Modus musste allerdings mehrfach angepasst werden, die Kämpfer wurden ausgetauscht. Eine Fortsetzung gab es nicht.