Vor 10.592 Zuschauern im Mandala Bay Events Center in Las Vegas sahen die Zuschauer einen über lange Strecken ausgeglichenen Kampf, der diesmal allerdings ein spektakuläreres Ende fand als der erste Kampf am 19. November 2016, den Ward (32-0, 16 Knockouts) knapp und umstritten nach Punkten gewonnen hatte. Diesmal beendete Ringrichter Tony Weeks den Fight in der achten Runde, nachdem Ward mehrere harte Treffer gelandet und Kovalev (30-2-1, 26 Knockouts) in den Seilen hatte.
Allerdings war es womöglich ein Tiefschlag, der Ward die Titelverteidigung einbrachte: Nach einem harten Kinntreffer in der achten Runde landete er mehrere Körpertreffer gegen Kovalev, darunter ein grenzwertiger Schlag auf Gürtelhöhe. Kovalev krümmte sich für mehrere Sekunden in den Seilen, woraufhin Weeks nach 2:29 Minuten in der achten Runde abbrach - ohne Kovalev angezählt zu haben.
"Ich habe gesehen, dass ihn meine grenzwertigen Körpertreffer beeindruckt haben, und da wusste ich: Ich habe ihn", sagte Ward anschließend. "Ich wusste, dass er angeschlagen war und es verstecken wollte. Also ging ich wieder zum Körper, aber da reagierte er nicht mehr. Dann hat der Referee abgebrochen." Er sei niemals der Beste gewesen, habe jedoch am härtesten gearbeitet.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Ward auf zwei Scorecards mit 67:66 geführt, ein Punktrichter sah Kovalev mit 68:65 vorn. Ward war in der zweiten Runde nach einem unabsichtlichen Tiefschlag von Weeks verwarnt worden, es folgte ein unsauberer Kampf mit Kopfstößen und Klammern. Weeks warnte beide Fighter in der vierten Runde, mit den unsauberen Aktionen aufzuhören.
Der Besiegte äußerte anschließend Unverständnis über den Abbruch. "Ich weiß nicht, ich kann es auch nicht erklären", sagte Kovalev. "Ich hätte weitermachen können." Ward habe ihn zwar unter der Gürtellinie getroffen, er habe den Schlag jedoch nicht gespürt. "Das hier ist ein Kampf, wir sind Boxer. Ja, er hat mich getroffen, aber nicht verletzt. Der Fight hätte weitergehen können." Er hoffe auf einen dritten Fight.
Möglicherweise wechselt Ward allerdings auch die Gewichtsklasse, es wäre auch ein Kampf gegen WBC-Weltmeister Adonis Stevenson möglich. "Cruisergewicht? Schwergewicht? Ich habe große Träume, und mit Gott auf meiner Seite ist alles möglich", so der Mann mit dem Spitznamen "Son of God" auf seine Pläne angesprochen. Seine Börse betrug 6,5 Millionen Dollar, Kovalev musste sich mit einer von den Pay-Per-View-Einnahmen abhängigen, kleineren Summe zufrieden geben.