Vor sieben Jahren hatte der Bottroper Dennis Makarow im Fliegengewicht letztmals triumphiert. "Ich bin total stolz und glücklich. Ich wollte diesen Titel unbedingt. Dafür habe ich alles gegeben", sagte Baraou nach dem Kampf. Im Finale konnte sich der neue Champion wieder auf seine konditionellen Stärken verlassen. "Die zweite und dritte Runde gehörten mir", sagte der Oberhausener mit togolesischen Eltern. Die Kämpfe gehen jeweils über drei Runden.
Auch für die Heim-WM Ende August in Hamburg gehört Baraou jetzt zu den Mitfavoriten. Der Shootingstar mischt schon seit einigen Jahren in der erweiterten Weltspitze mit. Dreimal gewann Baraou den Chemiepokal, wurde deutscher Meister und verpasste die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Rio nur knapp.
"Er hat einen unbändigen Willen und kämpft immer bis zur letzten Sekunde", sagte Bundestrainer Ralf Dickert über seinen Schützling. "Er boxt äußerst variabel und zieht den Gegnern mit seinem ständigen Vorwärtsdrang den Zahn", meinte Michael Müller, Sportdirektor des DBV, über den neuen Europameister, der seit 2014 in Berlin unter Dickert trainiert. Die weiteren deutschen Boxer verpassten bei den Titelkämpfen das Podium.