"Ich habe Boxen nicht geliebt", sagte er in einem Interview zu t-online.de. Aber er habe erkannt, dass das Boxen für ihn ein Weg sei, auf Reisen gehen zu können: "Ich war in der Sowjetunion in einer Art Käfig. Reisen war unmöglich, außer, wenn du Politiker warst - oder Sportler. Mein Bruder Vitali war schon durch das Kickboxen viel gereist und ich habe erkannt: der Sport, das Boxen, ist mein Weg, diesen Käfig zu verlassen."
Und weiter: "Ich habe die Rolle eines Profi-Boxers eingenommen. Ich bin kein geborener Boxer." Allerdings habe sich diese Einstellung im Laufe seiner Karriere geändert - dank der Trainer-Legende Emanuel Steward. "Er hat mir die Liebe zum Box-Sport vermittelt, weil er mir zeigte, dass es um mehr geht, als nur um Draufhauen."
Zudem ließ es sich Klitschko nicht nehmen, den Box-Sport an sich zu kritisieren. "Das Boxen muss transparenter werden. Die wichtigsten Faktoren werden mit Füßen getreten: Die Athleten und die Fans. Wenn ich mir das so ansehe: Verletzungen, Todesfälle - die Jungs liegen in Scherben. Wo sind da die Manager und Promoter? Die sind da, solange der Erfolg da ist und sie verdienen können. Aber später siehst du die nicht mehr."
Klitschko hat insgesamt 69 Profikämpfe bestritten, von denen er 64 (54 durch K.o.) gewonnen hat. Nach den Niederlagen gegen Tyson Fury und Anthony Joshua beendete er 2017 seine aktive Karriere.