Showdown in Blackpool: Das Finale des World Matchplay zwischen Michael van Gerwen und James Wade wurde mit Spannung erwartet. Die Nummer Eins der Welt pflügte sich in der letzten Woche förmlich durch das Feld, James Wade hat im Halbfinale Dauer-Triumphator Phil Taylor die erste Niederlage nach 38 Siegen in Folge zugefügt und spielte bereits sein siebtes Finale in Blackpool.
Aber die Partie konnte die Versprechungen nur bedingt erfüllen. Denn es war ein Spiel, das typischer für Mighty Mike nicht hätte verlaufen können: Nach ausgeglichener Anfangsphase zog der Niederländer einmal kurz an, um eine Lücke zu reißen, die er bis ins Ziel verteidigte. Wade schaffte es nicht, sich mit seiner sonst starken Double-Quote im Spiel zu halten und van Gerwen zog mit deutlich besserem Average davon.
MvG zieht gnadenlos davon
Beide Finalisten starteten nervös. In den ersten sieben Legs wurden drei Breaks gespielt. Wade verpasste zudem beim Stand von 4:2 die Möglichkeit, ebenfalls per Break erstmals auf drei Legs davonzuziehen. Stattdessen glich van Gerwen wenig später aus, bis zum 6:6 teilten sich beide die Legs.
>Dann aber machte van Gerwen ernst: Erst breakte er zum 7:6, Selbiges wurde souverän bestätigt, um dann für das nächste Break zu sorgen, das sich im Nachinein als vorentscheidend heraustellen sollte. Und wie: Humorlos checkte er die restlichen 144 Punkte per Drei-Dart-Finish zum 9:6 aus. Van Gerwen spielte in dieser Phase im Schnitt knapp 20 Punkte mehr als sein Kontrahent und auch die Double-Quote lag um die 35 Prozent in sicheren Gefilden.
Wiedergutmachung nach Pleite im Vorjahr
Vor allem mit den ersten drei Darts tat sich Wade sichtlich schwer. Immer wieder verpasste er das so wichtige Triple-Feld zum Start eines neuen Legs und konnte so weder bei eigenem Beginn davonziehen, noch zum Break ansetzen. Van Gerwen schweißte dagegen regelmäßig die 180 ins Board und eilte von Leg zu Leg.
Spätestens als Wade zum dritten Mal ein High-Finish nur knapp auf Bull verpasste, bog van Gerwen mit dem 12:8 auf die Zielgerade ein. Ein weiteres Break, ein 14-Darter und ein 11-Darter später, und es stand 17:11. Am Schluss versenkte er seinen zweiten Matchdart auf die Tops.
Nach der tränenreichen Niederlage im Vorjahr gegen Taylor feiert Mighy Mike nun also seinen ersten Sieg beim World Matchplay und seinen dritten Major-Erfolg in dieser Saison. "Nach der Weltmeisterschaft ist diese Trophäe die Wichtigste. Jetzt fehlt mir nur noch der Grand Prix of Darts, um jedes Major mindestens ein Mal gewonnen zu haben. Das fühlt sich unglaublich an", sagte der Champion. James Wade konsternierte derweil, dass die "einfachsten Würfe für mich heute unglaublich schwer waren. Ich habe mein Top-Niveau nicht erreicht, er schon. Deswegen ist er der verdiente Sieger."