Van Gerwen war im Top-Duell des zwölften Tages im Alexandra Palace von Beginn an voll auf der Höhe und ließ in den ersten beiden Sätzen seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance.
Erst im dritten Satz fand Lewis zu seinem Spiel, dann aber richtig. Mit diversen Maximums und hohen Finishes machte der zweimalige Champion MvG immer mehr das Leben schwer und verkürzte auf 1:2.
MvG zeigt gegen Lewis große Klasse
Lewis' Wiederauferstehung zeigte auch bei van Gerwen Wirkung, der zumindest zeitweise plötzlich zerfahren wirkte und einfache Checkouts ausließ.
Es folgten zwei weitere schwer umkämpfte Sätze - mit dem besseren Ende für van Gerwen, der letztlich einen Drei-Dart-Average von 108 Punkten aufbot. Besonders beeindruckend: Als es in den letzten beiden Legs der Partie um alles ging, brillierte MvG jeweils mit 11-Dartern.
Die Zuschauer im Ally Pally honorierten die starke Leistung der beiden Protagonisten mit Standing Ovations, vor allem für den Engländer Lewis. Der Niederländer Van Gerwen musste sich auf dem Weg zum Sieg dagegen Pfiffe des Publikums gefallen lassen.
Auch die deutschen Fans machten wieder einmal gehörig Party. Im vierten Satz hallte deutlich hörbar "Oh, wie ist das schön" durch den Saal.
Mächtig in Wallung waren die Fans auch schon zuvor in der Partie zwischen Gary Anderson und Chris Dobey.
Darts-WM: Anderson zeigt gegen Dobey starke Aufholjagd
Der "Flying Scotsman" musste gegen den mitunter fuiros aufspielenden Engländer Chris Dobey mehrmals Satzrückstände wettmachen, behielt letztlich aber im entscheidenden siebten Satz mit 4:3 die Oberhand.
Vor allem zu Beginn hatte der zweifache Weltmeister große Probleme mit dem 28-jährigen Außenseiter, dessen Mentor Anderson ist.
Dobey ließ sich von der Atmosphäre nicht beeindrucken und ging schnell mit 2:0 in den Sätzen in Führung. Anderson brauchte eine gewisse Zeit, fand dann aber mehr und mehr zu seiner Normalform und stellte mit zwei Satz-Gewinnen in Folge erstmals wieder den Ausgleich her.
Doch anstatt der möglichen Wende war es nun wieder Dobey, der das Kommando übernahm und gepaart mit zahlreichen Maximums sein bestes Darts spielte. Beim Stand von 3:2 für Dobey war Anderson nur noch einen Satz vom K.o. entfernt, zog den Kopf dann aber letztlich doch aus der Schlinge.
Nach dem erneuten Satzausgleich zum 3:3 musste die Entscheidung also im siebten Satz fallen. Auch in diesem zeigten beide Kontrahenten zunächst keine Schwächen und ließen bis zum Stand von 2:2 kein Break zu.
Die Vorentscheidung zugunsten der aktuellen Nummer vier der Welt fiel dann im darauffolgenden fünften Leg, das Dobey begann. Zunächst sah alles nach einem weiteren sicheren Leg für den Außenseiter aus, als ihm dann plötzlich beim Auschecken auf die Doppel-20 doch die Nerven flatterten. Anderson blieb dagegen eiskalt und stellte mit dem Break die Weichen auf Sieg. Auch wenn er im darauffolgenden Leg mit Problemen beim Ausmachen Dobey noch einmal die Tür öffnete, kam es zu keiner erneuten Wendung. Mit seinem insgesamt sechsten Match-Dart machte Anderson letztlich alles klar.
Van de Pas löst letztes Achtelfinal-Ticket
Im ersten Match der Abend-Session hatte sich Benito van de Pas zuvor das letzte Ticket für die Runde der besten 16 gesichert.
In einem merkwürdigen Match mit zahlreichen High-Finishes auf der einen, aber auch äußerst schwachen Averages auf der anderen Seite setzte er sich mit 4:2 gegen den Spanier Toni Alcinas durch.
Van den Bergh scheitert überraschend
In der Nachmittags-Session war mit dem Belgier Dimitri Van den Bergh indes für einen der Geheimfavoriten Endstation.
Der "Dreammaker" fand beim 1:4 gegen den Engländer Luke Humphries zu keiner Zeit zur Normalform und lag schnell mit 0:2 zurück. Auch in der Folge konnte er seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden und glänzte nur punktuell, unter anderem mit einem 147er-Checkout im zweiten Satz.
Humphries, aktuell nur die Nummer 94 der Welt, bekommt es nun am Freitag im Achtelfinale mit Titelverteidiger Rob Cross zu tun.
Michael Smith nach Sieg über Henderson im Achtelfinale
Ebenfalls in der Runde der letzten 16 steht Michael Smith. Der "Bully Boy" musste allerdings in seinem Match gegen den Schotten John Henderson ebenfalls gehörig kämpfen, ehe der 4:2-Erfolg feststand.
Vor allem zu Beginn machte der Highlander Smith das Leben gehörig schwer und lag zwei Mal in den Sets in Front. Vor allem Satz drei verlief dabei hochdramatisch.
Smith wähnte sich bei einer 2:0-Führung in den Legs bereits auf Kurs Satzgewinn, ließ allerdings die Chance auf die Doppel-20 zum 3:0 aus - und brachte seinen Gegner damit wieder ins Spiel. Henderson schnappte sich nicht nur das Leg, sondern auch die beiden folgenden, unter anderem mit einem 161er-Checkout.
Smith konterte den Satz-Rückstand allerdings direkt mit einem 3:0 im darauffolgenden Set und war danach nicht mehr aufzuhalten.
Im Achtelfinale wartet nun Überraschungs-Mann Ryan Searle, der in Runde zwei den Österreicher Mensur Suljovic aus dem Turnier geworfen hatte.
Peterson überrascht mit Sieg gegen West
Im ersten Match des Nachmittags setzte sich der Südafrikaner Devon Petersen (Nr. 70 der Welt) überraschend gegen den um 46 Ränge besser platzierten Engländer Steve West mit 4:2 durch und trifft nun auf den Engländer Nathan Aspinall.
Der 12. Tag der Darts-WM im Überblick
Spieler 1 | Ergebnis | Spieler 2 | Liveticker |
Devon Petersen | 4:2 | Steve West | SPOX |
Dimitri Van den Bergh | 1:4 | Luke Humphries | SPOX |
Michael Smith | 4:2 | John Henderson | SPOX |
- ab 20 Uhr: 1 x 3. Runde; 2 x Achtelfinale (Best of 7 Sets)
Spieler 1 | Ergebnis | Spieler 2 | Liveticker |
Toni Alcinas | 2:4 | Benito van de Pas | SPOX |
Gary Anderson | 4:3 | Chris Dobey | SPOX |
Michael van Gerwen | 4:1 | Adrian Lewis | SPOX |