Frauen verpassen WM-Titel

SID
Die Hockey-Frauen unterlagen den Niederlanden mit 0:1
© getty

Die deutschen Hockey-Frauen haben den Weltmeister-Titel im eigenen "Wohnzimmer" denkbar knapp verpasst: Die Mannschaft von Trainer Jamilon Mülders unterlag in einem umkämpften Finale den Niederlanden mit 0:1 im Shootout. Nach der regulären Spielzeit hatte es in der Arena Leipzig 1:1 (1:0) gestanden.

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Als die Weltmeister aus den Niederlanden "Campione"-Gesänge anstimmten, konnten die deutschen Hockey-Frauen ihre Tränen nicht mehr zurückhalten: Im eigenen "Wohnzimmer" in Leipzig verpasste die Mannschaft von Bundestrainer Jamilon Mülders in einem umkämpften Finale denkbar knapp den dritten WM-Titel.

Erst zwei Minuten vor Schluss musste die überragende Torfrau Yvonne Frank den Ausgleich zum 1:1 (1:0) hinnehmen, beim 0:1 im Shootout versagten der DHB-Auswahl die Nerven.

"Den Titel, den wir alle wollten, haben wir nicht", sagte Mülders nach dem Finale im "MDR": "Aber ich nehme extrem viel Positives mit. Die Entwicklung ist stetig nach oben gegangen."

"Die Enttäuschung ist richtig groß"

Die Niederlage sei "richtig bitter", fügte Charlotte van Bodegom nach dem Spiel vor 5500 Zuschauern an: "Eine kleine Lücke hat uns heute das Genick gebrochen. Die Enttäuschung ist richtig groß."

Nach Platz drei der Männer blieb der Deutsche Hockey-Bund (DHB) bei der vierten Hallen-WM erstmals ohne Titel. Dabei hatten die Frauen nach dem Führungstreffer von Kapitänin Katharina Otte (8.) dank der überragenden Frank zwischen den Pfosten lange geführt. "Wir hätten das zweite Tor machen müssen", sagte Otte später.

Niederlage im Shootout

Doch stattdessen traf Claire Verhage kurz vor dem Abpfiff für Oranje (38.). Franzisca Haukes Fehlschuss im Shootout besiegelte die Niederlage.

Die deutschen Männer schafften dagegen einen versöhnlichen Abschluss und sicherten sich Bronze. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kermas schlug Außenseiter Iran mit 13:2 (5:2) im kleinen Finale. Alexander Otte traf fünfmal, Tobias Hauke und Thilo Stralkowski jeweils doppelt.

Positiven Abschluss

"Ich bin zufrieden mit dem positiven Abschluss, aber insgesamt überwiegt eindeutig die Enttäuschung", sagte Kapitän Moritz Fürste: "Das Ziel war eindeutig der Titel." Auch Kermas, dem Bundestrainer Markus Weise den Platz auf der Bank überließ, war nicht ganz glücklich: "Mit der Turnierleistung insgesamt bin ich einverstanden. Unser Anspruch war jedoch der Titel."

Am Samstag war die Männer-Auswahl des DHB erstmals bei einer Hallen-WM im Halbfinale gescheitert. Gegen die Niederlande setzte es eine 5:6-Pleite nach Siebenmeterschießen. Die bisherigen Weltmeisterschaften 2003, 2007 und 2011 hatte Deutschland allesamt gewonnen.

Die Frauen waren dagegen mit einem souveränen 7:0 gegen Österreich ins Finale marschiert. Dort ging ihnen jedoch das Glück aus.

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