"Wir sind sicher olympische Sportart bis 2020, nach 2016 in Rio de Janeiro wird es eine Neubewertung geben. Wir müssen uns den Anforderungen stellen: Verbreitung in der Welt, man muss im paralympischen Bereich vertreten sein. Alle Kontinente sollen angemessen berücksichtigt werden. Afrika ist für uns ein schwieriger Kontinent - aber auch der amerikanische", sagte der 63-Jährige gut eine Woche nach seiner Wahl im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger.
Bei den Bemühungen um olympische Perspektiven sieht Hillmann keine grundsätzliche Notwendigkeit für strukturelle Reformen des Spiels etwa bei der Mannschaftsgröße.
Zwar wäre Hockey bei den Olympischen Jugendspielen mit nur fünf statt regulär elf Aktiven gespielt worden und kenne man in Westeuropa "Hallenhockey als hochattraktive, aktionsschnelle Sportart. Das Elfer-Spiel ist aber natürlich das Spiel mit mehr Großfeld-Intelligenz. Langlaufende, intelligente Spielzüge nehmen auf dem kleinen Feld eher ab. Deshalb werden wir dafür kämpfen, dass das Elfer-Hockey olympisch bleibt."
"Brauchen mehr Unterstützung"
Auf der nationalen Agenda des früheren Trainers steht neben neuer Angebote für Aktive oberhalb des Leistungssportalters eine Stärkung des Hockeys in der öffentlichen Wahrnehmung durch das Internet und bei Sponsoren.
"Da wir kaum im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorkommen, soll es Streaming-Angebote und Ähnliches geben. Zudem brauchen wir für unseren Leistungssport mehr Unterstützung aus der Wirtschaft."
Das Mauerblümchen-Dasein des Hockey-Sports in Deutschland außerhalb Olympischer Spiele, wo der DHB zuletzt durch die Damen 2004 in Athen sowie 2008 in Peking und 2012 in London durch seine Herren dreimal in Serie Gold gewann, sieht der Verbandschef auch wegen vergleichbarer Probleme anderer Sportarten ohne Selbstmitleid: "Außer Fußball ist in Deutschland alles Randsport." Über die Situation zu jammern, "wäre meines Erachtens der falsche Umgang mit dem Thema".