"Dieser Erfolg ist eine Belohnung für die hervorragende Arbeit, die das gesamte Team im letzten Jahr geleistet hat", sagte Mülders. "Das Entscheidende ist, dass wir durch diesen Erfolg Zeit und vor allem Ruhe gewonnen haben, um das Team für Rio weiter zu entwickeln."
Nachdem Carla Rebecchi (16.) den WM-Dritten aus Südamerika in Führung gebracht hatte, besorgte Anissa Korth (58.) zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich. Im Penaltyschießen bewiesen die deutschen Frauen dann die besseren Nerven. Während Argentinien nur einmal traf, verwandelten Korth, Lisa Altenburg und Jana Teschke für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB).
"Die Qualifikation war unser großes Ziel, und jetzt sind wir überglücklich, dass es geklappt hat", sagte Mittelfeldspielerin Franzisca Hauke nach dem dramatischen Sieg: "Wir wussten immer, dass wir in der Lage sind, ein Tor zu erzielen." Auch Mülders empfand den Last-Minute-Treffer als verdienten Lohn für eine starke Leistung: "Für mich ist der Ausgleich auch nicht glücklich, sondern Teil der Mentalität, die diese Mannschaft mittlerweile hat", sagte der Bundestrainer.
Für Deutschland war es bei dem World-League-Halbfinalturnier bereits der zweite Sieg im Penaltyschießen. Bereits im Viertelfinale gegen Gastgeber Spanien hatten sich die DHB-Frauen darin 3:2 durchgesetzt. Durch den Erfolg ist Deutschland nun mit beiden Teams in Rio dabei. Die Männer-Nationalmannschaft von Bundestrainer Markus Weise hatte in der Vorwoche das Qualifikations-Turnier in Buenos Aires gewonnen und sich damit ebenfalls auf direktem Wege für die Sommerspiele qualifiziert.
DHB-Damen taten sich schwer
Gegen den Weltranglisten-Dritten Argentinien tat sich die deutsche Mannschaft zu Beginn überaus schwer. Nur selten fand die DHB-Auswahl den Weg vor das Tor der vor allem defensiv überzeugenden Südamerikanerinnen. Auf der Gegenseite genügte Argentinien eine einzige Traumkombination, um in Führung zu gehen, ehe es sich endgültig aufs Kontern verlegte.
Auch nach dem Seitenwechsel konnte Deutschland aus der optischen Überlegenheit zunächst kein Kapital schlagen. Trotz einer kämpferisch erneut starken Leistung kam die DHB-Auswahl gegen Argentiniens bissige Defensive kaum zu Chancen. In der Schlussphase warf die deutsche Mannschaft ähnlich wie am Samstag gegen Großbritannien noch einmal alles nach vorne und wurde für diesen Einsatz spät belohnt.
Turniersieg an Großbritannien
Auch das unterlegene Argentinien darf trotz Rang vier in Valencia auf die Qualifikation für Rio hoffen. Zwar erhalten nur die drei erstplatzierten Teams ein Ticket für die Sommerspiele. Da jedoch auch die fünf Kontinentalmeister einen Platz in Rio sicher haben, rücken in der Regel die Halbfinalisten der beiden World-League-Turniere nach.
Den Turniersieg sicherte sich am Sonntagabend Großbritannien. Der Olympia-Dritte von London, der am Samstag im Halbfinale gegen Deutschland 1:0 gewonnen hatte, bezwang im Finale China mit 2:0 (1:0). Hollie Web (25.) und Alex Danson (35.) trafen für den Favoriten.