DHB-Team unterliegt Großbritannien

SID
Das DHB-Team musste gegen Großbritannien eine bittere Niederlage einstecken
© getty

Der Turnierfavorit war eine Nummer zu groß: Die deutschen Hockey-Frauen haben das Halbfinale der Olympia-Qualifikaion in Valencia gegen Großbritannien 0:1 (0:1) verloren und damit die erste Chance auf verpasst, das Ticket für Rio de Janeiro direkt zu lösen. Matchwinnerin für den starken Olympia-Dritten von London war Angreiferin Lily Owsley (7.).

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"Es fehlte in den ersten drei Vierteln das allerletzte Quäntchen, um Großbritannien wirklich ernsthaft in Verlegenheit zu bringen", sagte Mülders, der den Blick umgehend nach vorne richtete: "Wir freuen uns jetzt auf das Spiel um Platz drei. Genau das sind die großen Spiele, die wir jetzt auf dem Weg nach Rio brauchen, um uns weiterzuentwickeln."

Bereits am Sonntag hat die Auswahl des Deutschen DHB allerdings eine weitere Möglichkeit, sich direkt für Rio zu qualifizieren. Gegner im Spiel um Platz drei ist der WM-Dritte Argentinien, der das zweite Halbfinale gegen China etwas überraschend mit 1:2 (1:1) verloren hatte.

Die drei Erstplatzierten erhalten beim World-League-Halbfinale in Valencia ein Ticket für die Sommerspiele. Da jedoch auch die fünf Kontinentalmeister einen Platz in Rio sicher haben, rücken in der Regel die Halbfinalisten der beiden World-League-Turniere nach. Somit könnte Deutschland selbst im Falle einer erneuten Niederlage auf die Qualifikation für Olympia hoffen.

Großbritannien stark

Großbritannien, als einziges Team in Valencia mit fünf Siegen aus fünf Spielen, unterstrich gegen Deutschland von Anfang an seine Rolle als Turnierfavorit. Der Bronzemedaillen-Gewinner von 2012 setzte die DHB-Auswahl früh unter Druck und zwang diese immer wieder zu Fehlern. Ein blitzsauberer Konter nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte brachte den Britinnen schließlich die verdiente Führung.

Auch im zweiten Durchgang musste die deutsche Mannschaft, die sich in einem dramatischen Viertelfinale gegen Gastgeber Spanien im Penaltyschießen durchgesetzt hatte, gleich zu Beginn mehrere kritische Situationen überstehen. In der Offensive blieben die DHB-Damen derweil weitgehend harmlos und vergaben vor allem ihre zahlreichen Strafecken allzu leichtfertig. Mit zunehmender Spielzeit erhöhte Deutschland dann noch einmal das Risiko, kam gegen die kompakten Britinnen aber nur selten zu Torabschlüssen aus dem Spiel heraus.

"Ich will nicht sagen, dass wir die falschen Entscheidungen bei den Ecken getroffen haben, aber es hat nicht gereicht, um die gute Eckenabwehr der Briten zu schlagen", sagte Coach Mülders. Im Schlussabschnitt erhöhte sein Team dann noch einmal das Risiko, kam gegen die kompakten Britinnen aber nur selten zu Torabschlüssen aus dem Spiel heraus. "Das vierte Viertel war dann herausragend gut", sagte Mülders: "Schade, dass wir uns da nicht belohnen konnten."

Besser als die Damen hatte es in der Vorwoche die Herren-Nationalmannschaft von Bundestrainer Markus Weise gemacht. Der Olympiasieger gewann das Qualifikations-Turnier in Buenos Aires und qualifizierte sich damit auf direktem Wege für die Sommerspiele.

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