Jubel bei den Frauen, bittere Enttäuschung bei den Männern: Die Teams des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) haben bei der Hallen-Europameisterschaft in Hamburg den angestrebten Doppel-Triumph verpasst. Während die Frauen sich am Samstag gegen die Niederlande zum Titel schossen, verloren die Männer tags darauf unglücklich im Finale gegen Weltmeister Österreich.
"Wir hatten super viele Chancen, die wir nicht genutzt haben", sagte ein ernüchterter Kapitän Paul Dösch im Anschluss an das 1:2 (1:1) im Endspiel: "Wir hatten einfach kein Glück im Torabschluss."
Dösch hatte die offensiv aktivere deutsche Mannschaft per Siebenmeter in Führung gebracht (10.). Fabian Unterkircher schlug in einer recht unspektakulären ersten Hälfte für den Weltmeister zurück (18.). Das DHB-Team hatte auch in Hälfte zwei die besseren Möglichkeiten - ließ sie aber ungenutzt. In der vorletzten Minute bestrafte erneut Unterkircher die deutsche Nachlässigkeit vor dem Tor und schoss Österreich per Strafecke zum EM-Titel.
Rekordnationalspieler Tobias Hauke, der seine Nationalmannschaftskarriere nach über 370 Länderspielen am Sonntag endgültig beendete, verpasste damit den ersehnten goldenen Abschluss. "Er ist einer der größten Hockeyspieler des letzten Jahrzehnts - weltweit", sagte Bundestrainer Rein van Eijk: "Es war ein Vergnügen, das letzte Turnier mit Tobi zu erleben."
Hockey-Frauen bezwingen im Finale die Niederlande
Am Vortag hatten es die deutschen Frauen an gleicher Stelle besser gemacht und sich den Titel gesichert. In einem emotionalen Endspiel schlug das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg den Erzrivalen Niederlande mit 5:4 (1:2).
Die DHB-Frauen beeindruckten bei ihrer Rückkehr auf den EM-Thron besonders auch mit Kampfgeist. Pia Maertens mit einem Dreierpack und Lisa Altenburg mit zwei Treffern drehten die Partie nach dem Pausenrückstand zugunsten des Teams von Bundestrainer Valentin Altenburg.
"Es ist das größte Geschenk, das wir uns machen konnten", kommentierte Matchwinnerin Maertens am Sport1-Mikrofon den Erfolg. Bei der vorherigen EM-Endrunde vor zwei Jahren in Minsk hatten die DHB-Frauen als Rekordchampion auf Platz vier eine erfolgreiche Titelverteidigung verpasst.