In den spanischen Doping-Skandal ist nach dem Geständnis des Leichtathletik-Trainers Manuel Pascua wieder Bewegung gekommen. Laut eines Berichts der Tageszeitung "El Pais" soll Pascua bei seiner Vernehmung durch die Polizei ein umfassendes Geständnis abgelegt haben.
"El Pais" beruft sich auf Ermittlungsunterlagen aus der Operation Galgo, die Anfang Dezember neben Pascuas Verhaftung auch zur Festnahme der Hindernis-Weltmeisterin Marta Dominguez sowie des zwielichtigen Arztes Eufemiano Fuentes geführt hatte.
Verschlüsselte Aufzeichnungen Pascuas hätten Dopingplänen für von ihm trainierte Athleten entsprochen. Zu den von Pascua belasteten Athleten gehören die 1500-Meter-Europameisterin Nuria Fernandez (Codename: A15), der Mittelstreckenläufer und WM-Medaillengewinner Reyes Estvez (B15-30) sowie die spanische 100-m-Meisterin Digna Luz (A1).
Hinter dem Kürzel Aa50 soll die niederländische EM-Dritte im Crosslauf, Adrienne Stefanie Herzog, stecken, die nach Erkenntnissen der Ermittler telefonisch das Blutdopingmittel Epo von Pascua verlangt haben soll. Laut Protokoll des abgehörten Gesprächs riet Pascua Herzig von Doping mit Epo ab, empfahl ihr stattdessen Blutdoping, da es weniger riskant sei.
Auch Francis Obikwelu unter Verdacht
Ein weiteres abgehörtes Gespräch deutet darauf hin, dass der Pascua-Schützling Francis Obikwelu ebenfalls auf illegale Methoden zurückgegriffen hat.Die Polizei vermutet, dass der aus Nigeria stammende und später in Portugal eingebürgerte Sprinter, der 2002 und 2006 EM-Gold holte, der ominöse Mann mit "afrikanischem" Akzent sei, der sich aufgebracht an Pascua wandte, weil er einer Dopingkontrolle unterzogen werden sollte. Am Vorabend des Gesprächs mit Pascua hatte er sich ein "Pflaster" gesetzt, nun wisse er nicht, wie es um ihn stehe. Die Polizei gehe davon aus, dass es sich dabei um ein Testosteron-Pflaster gehandelt habe.
Pascua riet dem Läufer, sehr viel Wasser zu trinken und so hart wie möglich zu trainieren. In diesem Fall würden die Spuren aus dem Organismus verschwinden.