Zwei Top-Ten-Ergebnisse für die männlichen Shootingstars, eines für den weiblichen Routinier und ein unglückliches Rennen für Olympiasieger Jan Frodeno: Die deutschen Triathleten haben beim Heimspiel in Hamburg ordentliche Leistungen gezeigt, drei Wochen vor der Olympia-Qualifikation in London (6./7. August) aber den erhofften Podestplatz verpasst.
Für den Lichtblick sorgte Shootingstar Sebastian Rank (Saarbrücken), der am Samstag beim Sieg des Australiers Brad Kahlefeldt mit Platz vier das beste deutsche Ergebnis der diesjährigen WM-Serie holte und das Podest nur um drei Sekunden verpasste. Jonathan Zipf komplettierte mit Platz neun das gute Mannschaftsergebnis beim vierten von insgesamt sieben WM-Rennen.
"Bei den Männern war das schon ganz ordentlich, vor allem wenn man bedenkt, dass die Athleten noch bis kurz vor dem Rennen hart trainiert haben", sagte Wolfgang Thiel, Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union.
Auch nach dem Frauen-Rennen am Sonntag gab es weitgehend zufriedene Gesichter. Beim australischen Dreifach-Sieg mit Weltmeisterin Emma Moffatt an der Spitze bestätigte Svenja Bazlen (Waiblingen) mit Platz zehn, dem dritten Top-Ten-Ergebnis in Folge, ihre gute Form.
"Damit habe ich mein Ziel erreicht. Ich weiß aber auch, dass ich mit Blick auf London allen voran an meiner Laufform arbeiten muss", sagte Bazlen nach dem Rennen.
Schraube als Andenken
Ein Fragezeichen steht dagegen nach wie vor hinter der wahren Leistungsfähigkeit von Olympiasieger Frodeno. Lange Zeit mischte der Saarbrücker, dessen Saison von einigen Krankheiten und Verletzungen geprägt war, in der Spitzengruppe mit. Auf der letzten Radrunde stoppte ihn dann aber eine etwa zwei Zentimeter lange Schraube, die sein Vorderrad beschädigte.
"Die werde ich als Andenken mit nach Hause nehmen", sagte Frodeno, der auf Anweisung des Trainers am Ende des Laufens Geschwindigkeit rausnahm und mit knapp vier Minuten Rückstand als 43. das Ziel erreichte.
Immerhin war ihm als Sololäufer der frenetische Jubel des Hamburger Publikums sicher. Und auch sportlich zog Frodeno ein positives Fazit: "Insgeheim hatte ich schon mit einen Sieg geliebäugelt. Ich bin aber froh, dass es vorwärts geht. Die Form ist absolut da und ich bin trotz der internen Konkurrenz optimistisch, dass ich in London ein Wörtchen mitsprechen kann."
In London geht's um Olympia
In der britischen Hauptstadt geht es in drei Wochen nicht nur um WM-Punkte. Die DTU vergibt bei Männern und Frauen auch zwei der drei Olympiatickets. Voraussetzung ist eine Platzierung unter den besten Zwölf. "Die frühe Qualifikation ermöglicht den Sportlern eine langfristige Vorbereitung für Olympia", erklärt Sportdirektor Thiel.
Allerdings hat es das Rennen in London in sich. "Die Top-Nationen dürfen bis zu sechs Starter melden. Bei Olympia sind es nur drei. Das Rennen im August ist womöglich stärker besetzt als das 2012."