Zum vierten Mal in dieser Saison strich die Olympiadritte 10.000 Dollar Siegprämie in der Königsklasse ein und kassierte dazu schon vorzeitig 40.000 Dollar für den Disziplinsieg im Speerwurf.
Gleich zweimal konterte Obergföll im Crystal Palace die Führung der tschechischen Weltrekordlerin (66,41) und feierte mit dem Meetingrekord von 66,74 m den 13. deutschen Saisonsieg beim 12. Meeting des Jahres in der Diamond League.
"Die WM kann kommen, ich fühle mich in guter Form", meinte die Weltranglistenzweite mit Blick auf Daegu (27. August bis 4. September).
Enttäuschte Gesichter beim DLV
Doch ein Jahr vor Olympia hatte Deutschlands Leichtathletik mit 14 Einzelathleten und zwei Staffeln ansonsten nicht viel zu bieten an der Themse, wo Kaliese Spencer (USA) in 52,79 Sekunden über 400 m Hürden und die erst 18 Jahre alte 400-m-Überraschung Kirani James (Grenada/44,61) für zwei Jahres-Weltbestmarken sorgten.
Im Stabhochsprung erlitt Silke Spiegelburg (Leverkusen) mit ihren Hoffnungen auf den Disziplin-Gesamtsieg als Fünfte einen Dämpfer und liegt nur noch knapp vorn. Ebenfalls 4,63 m sprang Martina Strutz (Hagenow) als Sechste beim Sieg von Jennifer Suhr (USA/4,79), ihrer Nachfolgerin als Weltranglistenerste.
Im Vorderfeld platzierten sich am zweiten Tag des Meetings nur noch die WM-Zweite Nadine Kleinert (Magdeburg) mit 19,06 m und Christina Schwanitz (Thum/18,80) auf den Plätzen drei und vier im Kugelstoßen.
Geza Felicitas Krause als kleiner Lichtblick
Eine WM-Norm schaffte eine Woche vor Nominierungsschluss unter sechs deutschen Kandidaten nur U20-Europameisterin Geza Felicitas Krause.
Das Talent der LG Frankfurt steigerte sich über 3000 m Hindernis um gut 15 Sekunden auf 9:35,97 Minuten und unterbot den Daegu-Richtwert um sieben Sekunden. Die 19-Jährige wurde Sechste des Rennens, das mit dem fünften Saisonsieg der Kenianerin Milcah Chemos (9:22,80) endete.
Erewa wird Letzter über 200m
Kurz zuvor war Robin Erewa (Wattenscheid) mit enttäuschenden 21,60 Sekunden als Letzter des 200-m-Laufs gescheitert, den Walter Dix (USA) trotz 2,0 m Gegenwind in 20,16 gewann.
Über 4x100 m blieb Erewa tatenlos, weil die Staffel beim ersten Wechsel zwischen Christian Blum (Wattenscheid) und Marius Broening (München) patzte. Ihre Jahresbestzeit (43,33) hatten am Vortag Yasmin Kwadwo (Wattenscheid), Anke Möllinger (Mannheim), Cathleen Tschirch (Leverkusen) und Leena Günther (Köln) als 4x100-m-Vierte in 43,54 verpasst.
Klar an der WM-Norm gescheitert waren am ersten Tag vier Deutsche. Exakt fünf Meter fehlten Esther Eisenlauer (Saarbrücken/56,50) bei Platz acht im Speerwurf, eineinhalb Sekunden Jana Hartmann (Dortmund) beim Sieg im 800-m-B-Lauf (2:01,97), gut 21 Sekunden Arne Gabius (Tübingen) bei Platz neun über 5000 m in 14:44,14 und eine halbe Sekunde Alexander John (Leipzig/14,02) bei Rang sieben im 110-m-Hürden-Vorlauf.
Jamaikanischer Sieg über 100m
Trotz der Abwesenheit von Jamaikas Weltrekordläufern Usain Bolt und Asafa Powell (Muskelzerrung) feierten die Sprinter von der Karibikinsel einen Doppeltriumph. Yohan Blake gewann die 100 m angesichts des starken Gegenwindes von 1,6 m in respektablen 9,95 Sekunden.
Über 110 m Hürden schlug Kubas Olympiasieger Dayron Robles in 13,04 die USA-Elite. Starke 1:42,91 Minuten bot beim 800-m-Sieg Kenias Weltrekordler David Rudisha. Wie der künftige Weltmeister präsentierte sich Mitchell Watt (Australien) mit 8,45 m im Weitsprung.
Für die Höhepunkte am Schlusstag sorgten Ivan Uchow (Russland) mit 2,36 m im Hochsprung-Duell mit Weltranglisten-Spitzenreiter Jesse Williams (USA/2,34) sowie Sanya Richards-Ross (USA) mit ihrer 400-m-Topzeit von 49,66 Sekunden.