Goldhoffnung Christina Obergföll hat in der Speerwurf-Qualifikation bei der Leichtathletik-WM in Daegu mit einem Wurf auf 68,76 m eindrucksvoll ihre Ambitionen unterstrichen. Die 30-Jährige aus Offenburg zog als überlegene Tagesbeste ebenso ins Finale am Freitag (12.10 Uhr Uhr MESZ) ein wie Europameisterin Linda Stahl und Katharina Molitor (beide Leverkusen).
"Es war die beste Qualifikation meiner Karriere. Knapp 69 m morgens um 10 Uhr, das ist schon was", sagte Obergföll. Die Olympiadritte kam gleich in ihrem ersten Versuch bis auf zehn Zentimeter an ihres Jahresbestweite heran und lag über fünf Meter vor Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechien/63,40)) und mehr als sechs Meter vor der russischen Mitfavoritin Maria Abakumowa (62,49).
Auch Molitor reichte ein Versuch für ihre guten 63,52 m zur direkten Qualifikation. Stahl musste dagegen mit 60,21 m ein bisschen bangen, um als Neunte den Einzug ins Finale zu schaffen. Die Europameisterin war nach Verfehlen der deutschen WM-Norm (61,00 m) auf Basis der B-Norm des Weltverbandes IAAF (59,00) für Daegu nominiert worden.
Reif und Bayer souverän weiter
Im Weitsprung der Männer sind Europameister Christian Reif und Hallen-Europameister Sebastian Bayer souverän ins Weitsprung-Finale am Freitag (12.20 Uhr MESZ) eingezogen. Bayer, der das direkte Duell bei den deutschen Meisterschaften Ende Juli in Kassel deutlich für sich entschieden hatte, flog gleich im ersten Versuch auf 8,11 m. Reif schlug nach einem ungültigen ersten Versuch zurück und landete nach 8,13 m im Sand.
Titelverteidiger Dwight Phillips (USA) setzte mit 8,32 m die Bestmarke in der Qualifikation. Der Jahresweltbeste Mitchel Watt aus Australien (8,54) lag als Zweitbester mit 8,15 m knapp vor dem deutschen Duo.
Storl überrascht mit U-23- Europarekord
Kugelstoßer David Storl hat amit dem neuen U23-Europarekord von 21,50 m Medaillenhoffnungen geweckt. Der erst 21 Jahre alte Chemnitzer war am Tag vor dem Finale am Freitag (12.00 Uhr MESZ) der Souverän der Qualifikation, als er seine eigene Bestmarke um 45 Zentimeter steigerte.
Als Achtbester beider Gruppen schaffte auch Ralf Bartels, 2009 WM-Dritter in Berlin, den Einzug in den Final-Vorkampf. Um einen Platz bzw. neun Zentimeter scheiterte als 13. mit 20,08 m Marco Schmidt an diesem Ziel.
"Ich war selbst sehr überrascht von dieser Weite, auch wenn in den letzten Tagen Trainingsstöße von 20,80 bis 21 m auf eine gute Form hingedeutet haben", meinte Youngster Storl und ließ sich keinerlei psychischen Druck vor dem Finale anmerken: "Ich hoffe, dass es am Freitag noch ein bisschen weiter geht", meinte der Zweite der Hallen-EM.
Storl dominierte in Runde eins klar vor dem Kanadier Dylan Armstrong (21,05 m), der mit 22,21 m die Weltrangliste 2011 anführt. Alle Mitfavoriten kamen weiter, darunter auch Polens Olympiasieger Tomasz Majewski (20,73).
Pistorius führt Staffel ins Finale
Blade Runner Oscar Pistorius hat die südafrikanische 4x400-m-Staffel mit Landesrekord von 2:59,21 Minuten ins Finale bei der Leichtathletik-WM in Daegu geführt.
Das deutsche Quartett mit Jonas Plass, Kamghe Gaba, Eric Krüger und Thomas Schneider belegte beim Vorlaufsieg der USA in Jahres-Weltbestzeit von 2:58,82 Minuten zwar nur den fünften Rang, doch die 3:00,68 Minuten reichten, um über die Zeitschnellsten-Regelung einen Platz im Endlauf zu ergattern.