Friedrich-Comeback im mährischen Versteck

SID
Ariane Friedrich hat ein Ziel: Olympia 2012
© Getty

Wenn am Samstag gegen 17 Uhr in der mährischen Kleinstadt-Idylle von Hustopece die Latte auf der Anfangshöhe von 1,75 Meter fixiert wird, beginnt für Ariane Friedrich die Rückkehr auf die große Hochspringer-Bühne.

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Vor dem ersten Wettkampf werde ich mir schon ein bisschen in die Hose machen, aber ich freue mich darauf", sagt die gerade 28 Jahre alt gewordene WM-Dritte von 2009, die 13 Monate nach dem Riss der Achillessehne ihres linken Fußes ein Comeback wagt.

"Ariane wird sicher nicht nur die 1,75 Meter springen. Eine 9 hinter dem Komma haben wir uns schon vorgenommen. Aber Training ist nicht Wettkampf. Und im Moment können wir nur Vermutungen anstellen, was Ariane leisten kann", sagt Günter Eisinger der Nachrichtenagentur "dapd".

Der Trainer hängt die Latte vor dem Wiedereinstieg seines prominenten Schützlings bewusst niedrig. Die aus dem Jahr 2009 stammende Bestleistung von 2,06 Meter ist in weiter Ferne, die Olympischen Spiele in London im Moment nur ein Traumziel. "Ich hoffe, dass Ariane erst einmal einigermaßen zurecht kommt."

Provinz statt Antwerpen

Eigentlich hatte das Duo Friedrich/Eisinger am Samstag Antwerpen für den ersten Wettkampf nach der überlangen Zwangspause vorgesehen. Dort meldet sich die Olympiasiegerin und Friedrich-Freundin Tia Hellebaut aus Belgien nach ihrer Babypause auf der Sprunganlage zurück.

"Beide verstehen sich prima. Wir dachten, das passt wunderbar. Aber die Veranstalter wollten das ausnutzen, haben noch andere Stars für das ganz große Ding verpflichtet", sagte Günter Eisinger. "Das wollten wir nicht. Das war uns zu viel Hektik. Ariane muss nicht gleich gegen die Besten der Besten antreten."

Ruhige Vorbereitung

Eisinger schaute sich nach Alternativen um, "die ruhiger sind", lehnte eine Offerte aus Cottbus wegen der auch dort zu erwartenden Medien-Resonanz ab und wählte stattdessen Hustopece 30 Kilometer südlich von Brünn aus.

Dort trifft Ariane Friedrich auf die beiden russischen Zwei-Meter-Springerinnen Irina Gordejewa und Swetlana Schkolina und auf die ehemalige Vizeweltmeisterin Chaunte Howard Lowe (USA/Bestleistung: 2,05 Meter), die nach der Geburt ihrer zweiten Tochter in der Olympiasaison ebenfalls ein Comeback versucht.

Arnstadt hofft auf guten Friedrich-Einstand

Die Unsicherheit bei Ariane Friedrich ist groß. Zwar sei das Training zuletzt "einzigartig gut" verlaufen. Auch der vor der Verletzung chronisch lädierte Rücken verursacht keine Beschwerden mehr. "Aber die Frage ist: Kann ich das auch im Wettkampf umsetzen? Ist der Fuß so wie vorher?", fragt sich Eisinger.

Sollte der Auftakt bei der 8. Auflage der mährischen Hochsprung-Tour nach den Vorstellungen von Ariane Friedrich gelingen, dann würde dies auch die emsigen Organisatoren des traditionellen "Hochsprung mit Musik" in Arnstadt freuen.

Vlasic noch verletzt

In ihrer Heimat will sich die gebürtige Thüringerin am 4. Februar den ganz großen Stars stellen. Für Arnstadt hat Weltmeisterin Anna Tschitscherowa (Russland/2,07 Meter) ihre Teilnahme angekündigt.

Auf Dauerrivalen Blanka Vlasic wird Friedrich in diesem Winter nicht treffen. "Ich hatte geplant, die Operation erst Ende September durchführen zu lassen. Aber wenn ich bis dahin warte, kann das meine Vorbereitungen für die Olympischen Spiele behindern", sagte Vlasic.

Die Kroatin unterzieht sich einer Operation an der Achillessehne und verzichtet auf die Hallensaison. Erst Mitte März soll Vlasic wieder ins Training einsteigen.

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