Spätes Glück für Stabhochspringer Björn Otto

SID
Gleich geht es abwärts: Stabhochspringer Björn Otto
© Getty

Die beiden anderen Medaillengewinner feierten ihre Erfolge schon mit übergeworfenen Landesfahnen, da wanderte Björn Otto immer noch wie geistesabwesend über die Anlaufbahn.

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Der Stabhochspringer des TSV Bayer Uerdingen/Dormagen brauchte eine Weile, ehe er den größten Erfolg seiner Karriere realisierte: Silber bei der Hallen-WM in Istanbul, der zweite Vizetitel für den Deutschen Leichtathletik-Verband nach Platz zwei für Kugelstoßer David Storl. "Ich bin damit sehr glücklich", sagte Otto nach seiner Bedenkzeit.

Am Tag, als der Amerikaner Ashton Eaton seinen eigenen Weltrekord im Siebenkampf um 77 Zähler auf 6.645 Punkte verbesserte und Ex-Doper Justin Gatlin Gold über die 60 Meter gewann, musste sich Ottos Stabhochsprung-Kollege Malte Mohr mit Rang vier begnügen. "Ich habe nichts auf die Kette bekommen", ärgerte sich der Vizeweltmeister von 2010 über seine 5,75 Meter. Den Titel verteidigte der Franzose Renaud Lavillenie mit 5,95 Metern erfolgreich. Für den Amerikaner Brad Walker, der wie Otto über 5,80 Meter flog, blieb aufgrund der Fehlversuchsregel nur Bronze.

Otto zufrieden

"Zweiter mit 5,80, da kann man mit leben", stellte Otto letztlich zufrieden fest, nachdem er die Enttäuschung über die misslungenen Versuche über 5,90 Meter überwunden hatte. Zweimal hatte er in diesem Winter schon 5,92 Meter gemeistert.

Doch der 34-Jährige, der 2001 nicht mit zur Freiluft-WM nach Daegu durfte, kam mit der Anlage nicht richtig zurecht. "Ich war immer zu dicht an der Latte", sagte Otto, der im Herbst seine Karriere fast beendet hätte. Umso motivierter sieht er nach dem Happy End in der Halle dem Olympiasommer entgegen: "Es war eine super Hallensaison."

Kugelstoßerin Kleinert auf Rang fünf

Nicht ganz so erfolgreich verlief für Nadine Kleinert ihr letzter Wettkampfwinter. Die Kugelstoßerin aus Magdeburg, die in diesem Jahr ihre Karriere beenden wird, wollte mit einer Bronzemedaille und persönlicher Bestleistung aus Istanbul zurückkehren. 19,29 Meter reichten aber nur für Rang fünf. "Wahrscheinlich lag's daran, dass mir nichts weh getan hat", unkte die 36-Jährige.

Istanbul geht als Rekordmeeting der Mehrkämpfer in die Geschichte ein. Einen Tag nach Fünfkämpferin Natallia Dobrynska aus der Ukraine (5.013 Punkte) stellte auch Siebenkämpfer Ashton Eaton einen neuen Weltrekord auf.

Der Amerikaner verbesserte seine eigene Bestmarke um 77 Zähler auf 6.645 Punkte. Wie Dobrynska kassierte der 23-Jährige für Titel und Weltrekord zusammen 90.000 Dollar.

Gatlin siegt eineinhalb Jahre nach Ablauf der Dopingsperre

Eineinhalb Jahre nach Ablauf seiner Dopingsperre ist Justin Gatlin aus den USA der schnellste Mann in der Halle. Der Olympiasieger 2004 und Weltmeister 2005 über 100 Meter, der 2006 wegen eines wiederholten positiven Tests für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen wurde, gewann die 60 Meter in 6,46 Sekunden.

Gatlin, dessen ursprünglich achtjährige Sperre halbiert worden war, setzte sich gegen den Jamaikaner Nesta Carter (6,54) und Titelverteidiger Dwain Chambers aus Großbritannien durch (6,60). Auch Chambers war wegen Dopings gesperrt. Der Wattenscheider Christian Blum war im Halbfinale mit 6,79 Sekunden als Fünfter seines Laufs ausgeschieden.

Hochspringer Spank mit Zuversicht ins Finale

Der Dresdner Hochspringer Raul Spank rechnet sich eine kleine Medaillenchance aus. "Wenn alles 100-prozentig läuft, kann's was werden", sagte Spank nach der Qualifikation.

Dazu müsse er aber im Finale am Sonntag (14.30 Uhr) mindestens seine Bestleistung von 2,33 Meter einstellen, prognostizierte der WM-Dritte von 2009 in Berlin.

Die Höhe traut er sich zu nach der guten Vorstellung vom Samstag, als er die notwendigen 2,29 Meter ohne Fehlversuch meisterte.

Eine Runde weiter kam auch Helge Schwarzer. Der Hamburger erreichte mit 7,72 Sekunden das Halbfinale über die 60 Meter Hürden.

 

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