"Große Ziele treiben mich an"

SID
Raul Spank will sich seinen großen Traum von den olympischen Spielen erfüllen
© Getty

Im Moment fühlt sich Raul Spank "drei Kilo zu fett und zu langsam". Für einen Hochspringer, der um einen Startplatz bei den Olympischen Spielen kämpft, nicht gerade ideal.

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Aber dass der WM-Neunte aus Dresden sein Trainingslager auf Teneriffa nicht als Stammgast am Pommes-Stand verbracht hat, zeigten bereits die zuletzt in Garbsen übersprungenen 2,25 Meter auf. Am Freitag in Dessau will Spank beim Anhalt-Meeting möglichst die Olympianorm von 2,31 Meter erfüllen. Erster Schritt zur Erfüllung seines olympischen Traumes.

"Eine durchaus knackige Höhe, aber ich habe die drauf. Die 2,31 und höher bin ich in den letzten Jahren acht, neun Mal gesprungen", meint Raul Spank. Die Bestleistung des 23-Jährigen steht bei 2,33 Meter und stammt aus jenem Jahr 2009, in dem er sich mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Heim-WM in Berlin in der Weltspitze etablierte.

Diamond League nicht im Fokus

Abgehakt hat er die Enttäuschung von Daegu, wo er im Vorjahr geschwächt von einer Erkältung das erneut angestrebte WM-Edelmetall verpasste. Und seine Lehren aus der Niederlage hat er gezogen: "Ich werde diesmal nicht die ganze Zeit in der Diamond League rum krebsen. Im Vorjahr habe ich ganz ehrlich auf die Gesamtwertung geschielt und viel zu viele Reisekilometer auf mich genommen".

Spank hält sich bei der Hatz um die 40.000 Dollar Preisgeld zurück, will sich in der kurzen Olympia-Saison lieber über kleinere Meetings wie Garbsen und Dessau aufbauen und dann über die DM in Wattenscheid (16./17. Juni) und die EM in Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) den Sprung in die deutsche Olympiamannschaft schaffen.

Gelungener Ausflug zu den Dreispringern

Der Saisonauftakt Mitte Mai im heimatlichen Dresden war mit starken 16,44 Metern bei einem Ausflug in den Dreisprung zunächst eine Demonstration der Stärke, brachte aber beim gleich folgenden Hochsprung den Schrecken eines gereizten linken Knies ein. "Das war extrem nervig", erzählt Spank.

Das linke Sprungbein hielt nun in Garbsen der Belastung stand. "Jetzt hoffe ich, die Jagd nach der Quali-Norm möglichst kurz halten zu können." Der Meeting-Rekord in Dessau steht bei 2,24 Meter, aber "2,28 traue ich mir mindestens zu. Die Weltspitze fängt ohnehin erst bei 2,30 an."

Auf seiner Homepage verkündet Raul Spank fünf persönliche Ziele und hat schon drei davon (Teilnahme in Peking 2008, Top-Fünf-Platz bei der WM 2009 und WM-/EM-Medaille) mit einem fetten Haken versehen. Hinter den Stichworten: Verbesserung des deutschen Rekords (2,37 Meter) und Olympiasieg fehlen noch die Vollzugszeichen. "Das sind große Ziele und vielleicht auf den ersten Blick unrealistisch. Aber solche Ziele treiben mich an. Damit ich jeden Tag aufstehe und mich zum Training motiviere, auch wenn ich mal keinen Bock habe."

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